Faire Chance für Wölfe

Bis vor Kurzem spukte er nur durch Märchen, nun ist ein alter Bekannter auf dem Weg zurück in unsere Wälder: Drei bis fünf Wölfe streifen derzeit durch Österreich und es werden mehr. Nun will der WWF Pläne entwickeln, um ein Desaster wie beim Ötscherbären zu vermeiden.
Es sind große Pfoten, die ihre Abdrücke im Matsch eines Forstweges an der niederösterreichischen Grenze zur Steiermark hinterlassen haben. Für den Laien könnten es Spuren eines großen Hundes sein, für den Fachmann ist hingegen klar: Es war ein Wolf, der vor kurzer Zeit hier vorübergetrottet ist. WWF-Naturschutzexperte Christoph Walder erklärt: „Derzeit vermuten wir etwa drei bis fünf Wölfe in ganz Österreich. Es sind männliche Tiere auf der Suche nach neuen Revieren. Nach Niederösterreich kommen sie auf drei Routen: Von Westen, über die Alpen, aus der Schweiz. Von Süden aus dem Balkangebiet und von Norden aus Nordosteuropa. “
Meister Isegrimm, der zu Unrecht vielgescholtene Bösewicht aus Märchen und Sagen, ist also zurück in unseren Wäldern. Eine Tatsache, die vielen Menschen Unbehagen bereitet. Und genau hier sieht Walder auch das Problem: „In Niederösterreich sind hauptsächlich das Alpenvorland und das Waldviertel betroffen. Der Wolf ist aber anders als der Bär, er bewegt sich sehr rasch, auch über freie Flächen wie Agrarlandschaften. Er kann praktisch überall vorkommen, sogar in Wien. Er wird auch vermehrt kommen - und genau darauf müssen wir die Menschen vorbereiten.“
Wohin es führt, wenn die Bevölkerung die Wildtiere nicht akzeptiert, zeigt das Beispiel der Ötscherbären. Von einst 24 Exemplaren leben heute noch zwei Tiere. Der Rest wurde laut Ermittlungen des NÖ-Landeskriminalamtes gewildert – Täter unbekannt.
Genau dieses Schicksal will Walder den Wölfen ersparen. Er fordert deshalb die Ausarbeitung eines Managementplans in Zusammenarbeit mit Bund und Land: „Beim Bären sind Fehler passiert, auch der WWF hat ungeschickt agiert. Nun müssen wir daraus lernen. Einerseits muss den Menschen die Angst vor diesen scheuen und schönen Tieren genommen werden. Andererseits müssen wir vor allem die Landwirte ins Boot holen. Denn sie werden diejenigen sein, die vereinzelt Schäden erleiden werden. Hier muss man finanzielle Vorsorge treffen.“
Die oft vorschnell als schießwütig verurteilte Jägerschaft sieht Walder hingegen nicht als Problem: „Die Jäger sind bis auf wenige Ausnahmen fasziniert von diesen raren Wildtieren und erachten sie als wertvolle Ergänzung. Sie führen eine wichtige Funktion im Ökosystem aus und erhöhen die Fitness des Wildes.“
Die Zeit für eine faire Lösung für die Wölfe drängt, denn laut Prognosen stehen weitere Tiere vor der Einwanderung. Walder: „Als ich vor zehn Jahren prophezeit habe, dass die Wölfe einwandern werden, haben mich alle ausgelacht. Jetzt sind die ersten Tiere hier und man kann sicher sein, dass es laufend mehr werden. Bald wird es erste Familien geben, bis dahin sollte ein Schutzplan fertig sein.“

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