Ohne Atom geht’s auch
Simonsfelder Zukunftsgespräche: Von der Regierung wird mehr Engagement gegen Atomkraft gefordert.
ERNSTBRUNN. "Wir wünschen uns eine Energieunion ohne Kernenergie. Ausreichend Strom ohne Atomkraftwerke ist möglich, aber nicht von heute auf morgen", betonte Andreas Molin bei den Simonsfelder Zukunftsgesprächen am 23. November in der Firmenzentrale. Der Abteilungsleiter für Nuklearenergiefragen im Lebensministerium betonte, dass neue Atomkraftwerke sich nur mit enormen finanziellen Stützungen rechnen: "Atomenergie ist die teuerste Energie".
Als "Projekt mit unvertretbarem Risiko" bezeichnete Reinhard Uhrig, Anti-Atomkraft Kampagnenleiter der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, zum Beispiel den Bau von zwei weiteren Kernreaktoren im Atomkraftwerk Mochovce. "Vor 32 Jahren hat man das Kraftwerk mit sowjetischer Technologie zu bauen begonnen. Nach acht Jahren wurden zwei Reaktoren in Betrieb genommen und 16.000 Bauteile für zwei andere Reaktoren eingemottet. Vor einigen Jahren hat man das Projekt für die beiden Reaktoren wieder aufgenommen. Mit der Atomtechnologie der Sowjetunion aus den 70er-Jahren. Ein Wahnsinn," so Uhrig.
Aktion gegen Atomkraft
Molin zeigte sich besorgt über die aktuellen Kernkraftprojekte in unserer Nachbarschaft. Die Kernkraftgegner forderte Molin auf, sich aktiv gegen Atomkraftprojekte einzubringen: "Je mehr Unterschriften gegen diese Projekte geleistet werden, desto klarer ist der Auftrag an die österreichische Behörde und umso bestimmter können wir auch im benachbarten Ausland auftreten."
Bereits in den kommenden Tagen werden Unterlagen zur Verlängerung der Betriebszeit des tschechischen Atomkraftwerkes Dukovany in Österreich aufliegen, dagegen können österreichische Staatsbürger per Unterschrift Einspruch erheben. Der Vorstand der Windkraft Simonsfeld AG, Martin Steininger, kündigte an, die Initiative zu unterstützen und entsprechende Einspruchslisten aktiv zu verteilen.
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