Bundesheer und Muskelkraft
Werftarmbrücke in Korneuburger Au abgerissen
Komplett kaputt, das ist die Werftarmbrücke in der Korneuburger Au. Nach langer Sperre wird sie nun abgerissen.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Schweißperlen glänzen auf der Stirn der 30 Soldaten, die bei strahlendem Sonnenschein samt Sicherheitsausrüstung und Corona-Masken Brett für Brett der sogenannten Werftarmbrücke abtragen. 20 Grundwehrdiener und zehn Unteroffiziere der Melker Pioniere sind am Werk. Und wo Menschenkraft nicht mehr ausreicht, muss der Bergepanzer einspringen und die dicken Betonpfeiler aus dem Untergrund ziehen.
Sowohl die Werftarmbrücke, die quasi das Eingangstor zur Korneuburger Au bildet, sowie die Hofaubrücke im Inneren der grünen Lunge wurden einst vom Bundesheer errichtet. Damals auch ausschließlich von diesem genutzt, um den Truppenübungsplatz erreichen zu können. Mit der Zeit nahmen Spaziergänger und Radlfahrer die Au "in Beschlag", die Soldaten teilten sich Übungsgelände mit Erholungssuchenden.
Gefährliche Situation
Mit der Zeit wurden die Brücken morsch, ihre Benutzung war nicht mehr gefahrlos zu gewährleisten. Das Stift Klosterneuburg als Grundeigentümer, Stadtgemeinde und Bundesheer suchten daraufhin nach einer Lösung. So wurde die Hofaubrücke bereits von den Melker Pionieren neu errichtet und anschließend an das Stift Klosterneuburg zurückgegeben. Die Stadt Korneuburg wiederum übernahm die Verantwortung für die Instandhaltung.
Bei der Werftarmbrücke geht man nun einen etwas anderen Weg: Sie wird komplett abgerissen. Anschließend zieht sich das Bundesheer auch von diesem Fleck der Au zurück. Dass die Brücke zuvor monatelang gesperrt war, hatte einen ganz einfachen Grund, wie Wolfgang Schönbauer vom Militärischen Servicezentrum erklärt: "Die Tragkonstruktion war derart desolat, dass Lkw die Brücke nicht mehr passieren konnten. Bei einem Notfall in der Au hätten etwa Feuerwehr oder Rettung keine Chance, zum Einsatzort zu kommen."
Neubau wird geprüft
Momentan können Fußgänger und Radlfahrer über jene Brücke in die Au gelangen, die auch zur Werftinsel führt. "Wir holen derzeit Angebote für eine neue Brücke ein", erklärt Bauamtsleiter Wolfgang Schenk. Schließlich sind bis zu 90 Prozent der Nutzer Korneuburgerinnen und Korneuburger selbst. Zudem soll geprüft werden, in wie weit eine neue Werftarmbrücke in das Gesamtkonzept zur Entwicklung des Werftareals einfließen kann. "Entsprechende Entscheidungsgrundlagen sollen im Herbst auf dem Tisch liegen, dann wird sich auch der Gemeinderat damit befassen", skizziert Schenk den Zeitplan.
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