Steig ein! Die Mobilität der Zukunft
Wochenende ohne Anschluss
Der Umstieg vom Privatauto zum öffentlichen Verkehrsmittel ist im ländlichen Bereich keine Alternative.
BEZIRK KORNEUBURG. Die Diskussionen und Forderungen rund um den privaten Autoverkehr und die immer drastischer werdenden Probleme drumherum sind zur Zeit wieder allgegenwärtig. "Wieder" muss gesagt werden, da die Aufforderung zum Umstieg vom Auto zum öffentlichen Verkehrsmittel tatsächlich ein alter Hut ist. Wobei die Argumente der diesbezüglichen Aktivisten aus den Städten, welche Privatautos per se verteufeln, seit Jahrzehnten die Realität außen vor lassen. Innerstädtische Verhältnisse mit ländlichen Gegebenheiten zu vergleichen ist mehr als absurd und weltfremd.
Beispiel Pendler
Die meisten Berufspendler aus kleinen Gemeinden und Orten arbeiten in den Städten und da vor allem in Wien. Von Wien nach, beispielsweise, Stockerau gibt es natürlich die perfekte Zugverbindung. Wie geht es aber weiter, zum Beispiel in die Gemeinde Rußbach? Der letzte öffentliche Autobus fährt am Bahnhof Stockerau um 19:18 Uhr ab. Wen wundert es also, dass die Parkplätze am und rund um den Bahnhof an den Werktagen ausgelastet sind. Dabei ist die Gemeinde Rußbach mit über 1.400 Einwohnern ja nicht eine der kleinsten Gemeinden im Bezirk.
Nur an Werktagen
Einige Linien im Bezirk werden überhaupt nur werktags, also von Montag bis Freitag, bedient. Wie zum Beispiel der Fahrplan der Linie 826 von Stockerau Bahnhof über Bruderndorf nach Maisbirbaum aufzeigt. Abgesehen davon fährt auch auf dieser Linie an Wochentagen der letzte Bus um 19:05 Uhr vom Bahnhof Stockerau ab. Diesen an Wochenenden von den öffentlichen Bussen ausgeschlossenen Orten steht zwar das ISTmobil zur Verfügung, ist aber für VOR-Jahreskartenbesitzer mit Zusatzkosten verbunden und verkehrt an Sonntagen nur von 9 bis 18 Uhr. "Ohne eigenes Auto geht bei uns an Sonntagen gar nichts, Besuche oder Ausflüge wären nur von neun Uhr vormittags bis spätestens sechs Uhr nachmittags möglich", ärgert sich auch ein Oberrohrbacher über diese Ausgrenzung vieler Orte vom öffentlichen Verkehr.
"regiobahn" Ernstbrunn
Das Projekt "regiobahn", die kontinuierliche Personenzug-Verbindung Korneuburg - Ernstbrunn auf bestehenden, den technischen Anforderungen allerdings nur bedingt entsprechenden Gleisanlagen, verharrt seit Jahren in den Startlöchern. Johann Narrenhofer vom Projektteam sieht in der Initiative von Stetten, die S-Bahn bis in den Weinort zu verlängern, um den Ortskern vom Verkehr zu entlasten allerdings auch für die regiobahn wieder eine kleine Chance zur Realisierung seines Projektes.
GEWINNSPIEL
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