„Eine Ministerin kann keine Schulen zusperren!“
Gemeinsame Leitung mehrerer Schulen: ja! Schulschließungen: nein!
Die sogenannte „Zielvorgabe“ von BM Claudia Schmied, Kleinschulen zu schließen und die Kinder in größeren Klassenverbänden zusammenzuschließen, sorgte für Verwunderung im Bezirk Korneuburg.
So würden Schmieds „Sperrliste“ allein im Bezirk Korneuburg acht Volks- und zwei Hauptschulen (siehe Kasten rechts) zum Opfer fallen. Fest steht jedoch, kampflos würde sich wohl kaum ein Bürgermeister seine Schule zusperren lassen.
Dass dies auch nicht so einfach gehen würde, bekräftigte Helga Braun, Bezirksschulinspektorin des Bezirks Korneuburg: „Eine Ministerin kann keine Schule zusperren. Der Schulerhalter ist die Gemeinde, diese ist der niederösterreichischen Landesregierung verpflichtet.“ Ohne Gesetzesänderung auf Bundes- und entsprechender Umsetzung auf Landesebene kann und wird also auch keine Schule zusperren müssen.
Über die Sinnhaftigkeit dieses „Vorschlages“ will sich Braun nicht konkret äußern. „Man müsste diese Idee diskutieren und sich sehr genau damit auseinandersetzen.“ Denn es gilt dabei, zwei Seiten abzuwägen, die, jede für sich, ihre Berechtigung hat. Einerseits ist eine „Schule im Ort“ ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität. Andererseits, so Braun, sei auch zu bedenken, dass ein soziales Gefüge, wie es größere Klassenverbände darstellen, auch für die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen von Kindern von Vorteil wäre.
Gemeinsame Schulleitungen
Was man sich jedoch sehr wohl vorstellen kann, sind gemeinsame Schulleitungen für z. B. mehrere Volksschulen, wie es sie bereits im Bezirk Korneuburg gibt. „Es gibt da sehr positive Erfahrungswerte. So kann sich der oder die DirektorIn allein auf die Führung und Leitung der Schule konzentrieren und ist nicht, wie es bisher war, der Doppelbelastung von Schulleitung und Unterricht ausgesetzt“, erklärt Helga Braun.
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