Post will Projekt für Logistikzentrum neu aufsetzen - Belastungen für Anrainer bleiben bestehen

Verkehrsstau vor dem Paket-Zentrum der Post in Wien Inzersdorf - aufgenommen am 21.6.2017 um 4:53 Uhr
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  • Verkehrsstau vor dem Paket-Zentrum der Post in Wien Inzersdorf - aufgenommen am 21.6.2017 um 4:53 Uhr
  • hochgeladen von Dr. Peter F. Mayer

Wie berichtet hat der Umweltanwalt des Landes NÖ eine Neueinreichung samt Strategischer Umweltprüfung empfohlen. Die Post will nun umplanen und das Projekt neu einreichen.

„Wir sehen die Empfehlungen positiv“, teilte ein Sprecher der Post gegenüber dem ORF am Dienstag mit, schließlich wolle man mit den Anrainern ein gutes Einvernehmen haben. Das Projekt solle neu eingereicht werden und einiges anders geplant werden. So sollen die Gebäude anders stehen und die Zufahrt verändert werden. Damit sollen angeblich Lärm- und Lichtemissionen reduziert werden.

Im Frühjahr hatte die Post noch einen bunten Folder verteilt, in dem die absolute Umweltfreundlichkeit des Projektes betont wurde. Es wurde versichert, dass sowohl beim Licht als auch beim Lärm größtmögliche Rücksicht auf die Anrainer genommen würde. Das stimmt nun offenbar nicht mehr. Die Glaubwürdigkeit der Post ist damit endgültig im Keller.

Der Bürgermeister von Langenzersdorf, Andreas Arbesser (ÖVP), erklärte gegenüber dem ORF, man werde spätestens in der Gemeinderatssitzung nächsten Montag über die Empfehlungen beraten und danach entscheiden. Die Gemeinde kann entweder abwarten, ob eine Zurückweisung durch das Land erfolgt, oder aber, den Erklärungen der Post folgend, selbst den Antrag auf Umwidmung zurückziehen.

Die Bürgerinitiative fordert seit jeher eine Strategische Umweltprüfung, denn nur dabei können alle Auswirkungen auf die Umwelt und vor allem auf die Anrainer durch unabhängige Experten sachlich und seriös geprüft werden. Das soll nun endlich kommen.

Wahrscheinlich ist, dass die Gemeinde von sich aus zurückzieht und die Empfehlungen des Umweltanwaltes so wie die Post "begrüßt" um eine eher blamable formelle Zurückweisung des Landes zu vermeiden. Die Empfehlungen des Umweltanwaltes hat die Bürgerinitiative hier öffentlich gemacht.

Damit wird zunächst eine der grundlegenden Forderungen der Bürgerinitiative erfüllt und es gibt eine gute Gelegenheit für die vielen privaten Experten, die unter den etwa 3500 Unterstützern zu finden sind, ihre Gegenargumente einbringen zu können.

Die Bürgerinitiative hat mittlerweile umfangreiches Material zusammengetragen und kommuniziert, warum dieses Mega-Paket-Zentrum nicht zwischen die Wohngebiete von Korneuburg und Bisamberg gebaut werden darf. Das sind nochmals im Detail:

- eine enorme zusätzlich Verkehrsbelastung nicht nur an der B3, sondern auch für die umliegenden Gemeinden, denn ein Teil des Verkehrs geht auf direkten Weg und durch die Ortschaften direkt ins Weinviertel und Marchfeld.
- für Tausende Anrainer in Korneuburg, Bisamberg aber auch in Klosterneuburg eine ganztägige Belastung durch Lärm, Feinstaub und Abgase
- in der Nacht eine über Kilometer hinweg sichtbare Lichtglocke
- Fauna und Flora in den angrenzenden Natura2000 Schutzgebiete wären massiv beeinträchtigt
- das Paket-Zentrum ist 24 Stunden an 7 Tagen die Woche in Betrieb, mit Spitzen zwischen 4 Uhr und 8 Uhr sowie am Abend zwischen 16 Und 24 Uhr.

Im Bild oben zu sehen ein Verkehrsstau vor der Einfahrt zum Paket-Zentrum der Post in Inzersdorf, aufgenommen am 21.6.2017 um 4:53 Uhr, also etwa zum Sonnenaufgang am längsten Tag des Jahres. Und man kann sich vorstellen, was an Verkehr in einem um 50 Prozent größerem Verteilzentrum neben den Wohngebieten von Korneuburg und Bisamberg zu erwarten ist.

Das Paket-Zentrum hat also eigene betriebswirtschaftliche Bedürfnisse, die nicht einfach durch einige kleine Umplanungen verschwinden. Verträglich für den Standort wäre, wenn die täglichen Fahrten von über 3000 LKWs und PKWs (das ist die Summe der Fahrten im Auftrag der Post, sowie der Post-Partner und die privaten PKWs der Chauffeure sowie Mitarbeiter) auf, sagen wir, nur 800 reduziert werden. Die Betriebszeit müsste wie etwa bei einem Schanigarten eines Restaurants oder Beisels auf die Zeit zwischen 7 Uhr und 22 Uhr beschränkt werden. Aber damit würde das Paket-Zentrum für die Post sinnlos.

Der Umweltanwalt Hansmann hat schon eine Linie vorgezeichnet, die Tausenden betroffene Anrainer in Korneuburg und Bisamberg Schlimmes befürchten lässt. Eine Raumordnungsvereinbarung, also einen Vertrag, soll etwa die Zu- und Abfahrten oder die Lärm- und Licht-Grenzen genau festlegen. Bei Verstößen würde der Post eine Strafe drohen. Das klingt generell schon etwas absurd für ein Wohngebiet. Und für die Post wird es eine Frage der betriebswirtschaftlichen Kalkulation: Sind die Strafen - so es überhaupt welche gibt - gegenüber der verlängerten Fahrtstrecke zu einem umweltverträglichen Standort zum Beispiel in Stockerau billiger.

Endgültige Entscheidungen werden wahrscheinlich erst nach den Wahlen zum Nationalrat im Oktober und zum Landtag im März 2018 fallen. Jetzt heißt es also die Bürgerinitiative noch intensiver zu unterstützen, Argumente sammeln und weitere Anrainer für die Mitarbeit zu gewinnen.

Das Paketzentrum der Post alleine wäre schon eine Katastrophe für die Region - es wäre bei weitem das größte in Österreich. Aber die Gemeinde Langenzersdorf hat noch weiter gehende Pläne. Das gesamte Areal umfasst 40 Hektar, die Stück für Stück nach den 10 Hektar für den Betriebszweck Logistik umgewidmet werden sollen. Das Bild unten zeigt den Ausbauplan: Die ersten beiden roten Pfeile markieren das Gebiet für die Post, die anderen den geplanten Ausbau.

Verkehrsstau vor dem Paket-Zentrum der Post in Wien Inzersdorf - aufgenommen am 21.6.2017 um 4:53 Uhr
Das gesamte für Logistik vorgesehene Areal umfasst 40 Hektar. Das Bild zeigt den Ausbauplan: Die ersten beiden roten Pfeile markieren das Gebiet für die Post, die anderen den geplanten Ausbau.
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