Paket-Verteilzentrum Langenzersdorf: Rückschlag für Post

Das geplante Post-Zentrum zwischen zwei Natura 2000 Umweltschutzgebieten
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  • hochgeladen von Dr. Peter F. Mayer

Seit Monaten fordert die Bürgerinitiative einen Stopp des Logistikzentrums zwischen den Wohngebieten von Korneuburg und Bisamberg. Der niederösterreichische Umweltanwalt fordert nun ein Neueinreichung der Widmung und eine Strategische Umweltprüfung.

Wie der ORF NÖ nun meldet, hat Umweltanwalt Thomas Hansmann eine Neuauflage der Widmung inklusive Strategischer Umweltprüfung für das geplante riesige Logistikzentrum der Post empfohlen. Nach einem Besuch von Vertretern der Bürgerinitiative bei der Landesregierung war eine Prüfung durch den Umweltanwalt versprochen worden.

Die rechtswidrig nicht durchgeführte Strategische Umweltprüfung war einer der massiven Kritikpunkte der Bürgerinitiative. Eine Umwidmung des Betriebsgebietes für den Verwendungszweck Logistik wäre mit einer derartigen Prüfung nicht möglich, wird seitens der BI argumentiert. Der Umweltanwalt stimmt nun offenbar zu, dass eine solche Prüfung nötig wäre.

„Darüber hinaus hat Hansmann geraten, dass zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt jedenfalls auch zusätzliche rechtliche Vereinbarungen, zum Beispiel zu den erwartbaren Verkehrsströmen oder Ausmaß und Art der Beleuchtung, zwischen der Marktgemeinde Langenzersdorf und der Post AG getroffen werden sollten“, teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) nach einem Gespräch mit dem Umweltanwalt mit.

Für das weitere Prozedere gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste ist, dass der Gemeinderat von Langenzersdorf seine Eingabe zur Genehmigung der Umwidmung bei der Landesregierung zurückzieht. Die zweite Möglichkeit ist eine Zurückweisung der Widmung durch die Landesregierung, wozu noch bis zum 3. Oktober die Frist läuft. In beiden Fällen gibt es jedenfalls eine monatelange Verzögerung. Die dritte Möglichkeit wäre, dass Landesregierung und Langenzersdorf nichts tun - dann wäre das Projekt zwar genehmigt aber die Karten der Betreiber wären bei einer Klage durch die Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht nicht eben gut.

Die Bürgerinitiative hat schon seit Monaten umfangreiches Material über die Belastungen zusammengetragen und kommuniziert, die durch das Paket-Zentrum zu erwarten sind:

- eine enorme zusätzlich Verkehrsbelastung nicht nur an der B3, sondern auch für die umliegenden Gemeinden, denn ein Teil des Verkehrs geht auf direkten Weg und durch die Ortschaften direkt ins Weinviertel und Marchfeld.
- für Tausende Anrainer in Korneuburg, Bisamberg aber auch in Klosterneuburg eine ganztägige Belastung durch Lärm, Feinstaub und Abgase
- in der Nacht eine über Kilometer hinweg sichtbare Lichtglocke
das Paket-Zentrum ist 24 Stunden an 7 Tagen die Woche in Betrieb, mit Spitzen zwischen 4 Uhr und 8 Uhr sowie am Abend zwischen 16 Und 24 Uhr.

Aber es kommt noch etwas dazu: Vor allem in Korneuburg und zum Teil auch in Bisamberg ist mit Hunderten von parkenden Autos zu rechnen, die entweder Mitarbeitern des PVZ oder Fahrern von LKWs und Transportern gehören. Und wenn die PKWs nicht die Umgebung verparken, dann sind es Transporter und LKWs.

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