Vielfalt fehlt im Lehrerzimmer
Spannende Debatte um Integration und Bildung beim zweiten Themenabend der "ZusammenReden"-Integrationsgespräche in Korneuburg.
KORNEUBURG. Welche Rolle spielt Bildung für die Integration von Migranten? Wie sinnvoll sind „Integrationsklassen“? Und wie sollen sprachliche Defizite ausgeglichen, wie Mehrsprachigkeit gezielt genutzt und gefördert werden? Über diese und viele andere spannende Fragen diskutierten rund 40 Besucherinnen und Besucher der Korneuburger Integrationsgespräche, die von der Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ) gemeinsam mit der Stadtgemeinde Korneuburg organisiert werden.
„Wir müssen das Bild von Migranten in Österreich radikal ändern“, bemerkte Moderator Simon Inou gleich zu Beginn des Abends. Dieses werde durch die Medien ebenso wie durch einseitige und oft diskriminierende Darstellung in Schulbüchern transportiert und verfestigt. Bildungsstadträtin Bernadette Wittmann pflichtete dem bei und bedauerte, dass „die Begriffe Integration und Migrant immer mit Problemen in Verbindung gebracht werden“. Das Bild, das sie bei ihrer Tour durch die Kindergärten und Schulen der Gemeinde im Hinblick auf Vielfalt und Integration bekommen habe, sei ein durchaus positives.
Nach Meinung von Rüdiger Teutsch (Bmukk) bedarf es im österreichischen Bildungssystem noch vieler Veränderungen. Er bemängelte, dass es noch immer viel zu wenige Lehrkräfte mit Migrationshintergrund oder Behinderung gäbe. „Das Lehrpersonal stellt eine Parallelgesellschaft dar, es spiegelt nicht die Diversität in den Klassenzimmern wieder.“
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