Es wird teurer
Wassergebühr in Stockerau steigt um neun Prozent

Stockeraus Opposition will die Geldbörsen der Bürgerinnen und Bürger durch Gebührenerhöhungen nicht belastet sehen. | Foto: Sandra Schütz
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Die Erhöhung der Wassergebühr um neun Prozent, die in der letzten Gemeinderatssitzung in Stockerau beschlossen wurde, erzürnt die Opposition. Bürgermeisterpartei ÖVP spricht von einer Notwendigkeit.

BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Österreich wird von der größten Teuerungswelle seit 40 Jahren überrollt, die Inflation liegt mit über sieben Prozent auf einem Rekordhoch und die Energiepreise gehen durch die Decke. Dass genau jetzt die ÖVP eine Erhöhung der Wassergebühr um neun Prozent beschließt, stößt der Stockerauer SPÖ mehr als nur sauer auf. "Aus unserer Sicht ist das ein fatales Signal an die ohnehin schon von den Teuerungen gebeutelte Bevölkerung. Was es braucht sind Entlastungen und keine weiteren Belastungen", sagt Sozial-Stadträtin Samira Mujkanovic und rechnet vor: "Die Mindestpension liegt im Jahr 2022 bei 1.030,49 Euro für eine Person. Wir fragen uns, wie sich ein Mindestpensionist fühlt, wenn er bei explodierenden Strom-, Gas- und Lebensmittelkosten auch noch steigende Wasserkosten stemmen muss."

Erste Erhöhung seit vier Jahren

Bürgermeisterin Andrea Völkl kann Ängste in der Bevölkerung auf Grund von massiven Teuerungen nachvollziehen. Dass eine Erhöhung der Wassergebühr gerade jetzt notwendig war, schmerzt auch sie. "Wir haben die Gebühr seit vier Jahren nicht erhöht, sie greift auch erst 2023." Erhöht wird um 10 Cent pro Kubikmeter Wasser, die neue Gebühr beträgt dann, statt bisher 1,10 Euro pro Kubikmeter, 1,20 Euro pro Kubikmeter. Und Völkl versichert: "Schaut man sich die umliegenden Gemeinden an, dann ist Stockerau in Sachen Wasser mit Abstand die günstigste."
Aber warum war eine Erhöhung gerade jetzt notwendig? "Wir sind als Stadtgemeinde dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger immer sauberes Wasser haben und müssen auch für eine entsprechende Bevorratung sorgen." Auch für die Stadt steigen die Kosten massiv. Mit den zusätzlichen Einnahmen durch die Gebührenerhöhung sollen Sanierungen und das Einhalten von Qualitätsstandards auch weiterhin möglich sein. "Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass jeder in Stockerau ein gutes Wasser hat."

Ein "Nein" auch von den Grünen

"Wasser ist ein knappes Gut und vermissen aktuell Lenkungseffekte, die die Menschen zum Wassersparen animieren könnten", sagt Dietmar Pfeiler. Mann könne, so der Grüne Stadtrat, über die Wassergebühr sehr wohl gewisse Anreize zum Sparen bieten, etwa "ein höherer Preis erst ab einem extrem hohen Verbrauch. So könnte man Bewusstsein schaffen."
Pfeiler kritisiert zudem: "momentan werden hohe Gewinne aus den Wassergebühren entnommen, die dann ins allgemeine Budget fließen. Eine Rücklage für anstehende Sanierungen hätten wir schon jahrelang bilden können."

Rund 3 Euro im Monat

Doch wie wirkt sich die neunprozentige Erhöhung nun tatsächlich auf die Stockerauerinnen und Stockerauer aus? Wir haben bei Stadtamtsdirektorin Christina Pinggera nachgefragt: "Die Preiserhöhung macht für die meisten Einfamilienhäuser in Stockerau zwischen 1 Euro im Monat – ohne Swimmingpool – und 2,50 Euro im Monat für Häuser, die viel Wasser verbrauchen, aus. Die Mieterinnen und Mieter von einer zum Beispiel 50 m2 Wohnung, werden mit durchschnittlich 70 Cent im Monat mehr belastet."

143 Kilometer Wasserleitungen

Nicht nur 143 Kilometer Wasserleitungen müssen von der Stadtgemeinde Stockerau gewartet und instand gehalten werden, auch zwei Brunnen, ein Hochbehälter und eine Vielzahl an Pumpwerken. "Vieles davon ist veraltet. Wir investieren für die Verbesserung jedes Jahr zwischen 700.000 und einer Million Euro", so Pinggera.
Rund 60 Prozent des Wassers werden von Stockerau selbst verbraucht, 40 Prozent werden an die Nachbargemeinden Sierndorf, Spillern, Leitzersdorf und Niederhollabrunn geliefert.

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