Leobendorf ist auch ohne Glücksspiel-Tempel glücklich
LEOBENDORF (nöwpd). Egal, welches Glücksspielunternehmen bei der laufenden Ausschreibung für einen zweiten Casino-Betrieb in Niederösterreich den Zuschlag erhalten sollte: Das von Medien wieder als möglicher Standort ins Spiel gebrachte Leobendorf, wo bereits im Jahr 2004 der Bau des "Casino Kreuzenstein" geplant gewesen war, wird definitiv keine Spielbank auf seinem Gemeindegebiet beherbergen. "Das Casino-Thema ist für uns ein für alle mal vom Tisch", stellt Leobendorfs Bürgermeister Karl Stich klar.
Der Grund für die ablehnende Haltung ist ein pragmatischer: Im "Gewerbepark Kreuzenstein", auf dessen Areal der Glücksspielbetrieb vor neun Jahren hätte errichtet werden sollen, steht aufgrund der starken Nachfrage kein ausreichend großes Grundstück mehr zur Verfügung. "Auf dem Gelände haben wir jetzt nur noch 6.000 Quadratmeter offen", informiert Stich. Wegen der ausgezeichneten Verkehrslage am Schnittpunkt der Donauufer-Autobahn A22 mit der Wiener Außenring-Schnellstraße S1 verzeichne Leobendorf immer wieder Anfragen von Unternehmern, die an einer Niederlassung in der Gemeinde Interesse zeigen.
Jüngster Fang: "pronatour" - eine auf die Entwicklung und Umsetzung von touristischen Erlebnisprojekten, wie z.B. spektakulären Aussichtsplattformen in den Bergen, spezialisierte Firma - baut zurzeit im "Gewerbepark Kreuzenstein" eine neue Zentrale, die voraussichtlich im Oktober in Betrieb gehen wird. Die beiden Architekten, die hinter "pronatour" stehen, kommen vorerst mit 15 Beschäftigten nach Leobendorf, wollen deren Zahl aber schon bald auf 30 aufstocken. Bürgermeister Stich: "Wir sind auch ohne Casino glücklich."
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