Unternehmensnachfolgen
Rund 7.500 Betriebe finden keinen Nachfolger

- In Niederösterreich ist der Anteil der offenen Nachfolgen mit 15,7 Prozent verzeichnet.
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Wie die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse einer aktuellen Erhebung der international tätigen Wirtschaftsauskunftei "Dun & Bradstreet" zeigen, stehen in Niederösterreich per August 2024 insgesamt 7.484 Betriebe vor einer offenen Nachfolge. Das entspricht einem Anteil von 15,7 Prozent an den rund 47.800 protokollierten Unternehmen im Land. Besonders betroffen sind kleine Firmen, bei denen etwa ein Fünftel die Nachfolge noch nicht geregelt hat.
NIEDERÖSTERREICH/REGION. Laut der Analyse von "Dun & Bradstreet" haben alle Bundesländer im August 2024 einen Anstieg offener Unternehmensnachfolgen verzeichnet. In Niederösterreich ist der Anteil der offenen Nachfolgen mit 15,7 Prozent verzeichnet.
Seitens der Wirtschaftskammer Korneuburg-Stockerau heißt es dazu:
"Angesichts der sich abzeichnenden Nachfolge-Welle müssen die Rahmenbedingungen erleichtert werden. Für erfolgreiche Nachfolgen brauchen wir weniger Bürokratie, weniger Steuern und bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen. Erfolgreiche Betriebsnachfolgen sind ein wesentlicher Motor für den Bezirk - und für ganz Niederösterreich - als Wirtschaftsstandort. Gerade für angehende Unternehmer kann die Übernahme eines bestehenden Betriebs mit Fachkräften und Kundenstock eine attraktive Alternative zu einer Neugründung sein. Es ist uns ein großes Anliegen, dass Betriebsübergaben in der Familie und an externe Nachfolger gelingen."
Zahlen und Fakten
Unter dem österreichischen Durchschnitt liegen die offenen Nachfolgen in Wien (14 Prozent), im Burgenland (13,9 Prozent) sowie in Oberösterreich (13,6 Prozent). In Kärnten ist der Anteil der offenen Nachfolgen mit 17,8 Prozent am höchsten. Danach folgen Tirol und Salzburg, wo 16,9 Prozent beziehungsweise 16,6 Prozent der Unternehmen ein Nachfolgeproblem haben. Dahinter reihen sich Vorarlberg (15,6 Prozent) und die Steiermark (15 Prozent) ein.
Faktor wirtschaftliche Stabilität
Die Unternehmensnachfolge ist ein wichtiger Eckpfeiler der österreichischen Wirtschaft. Laut der Studie von Dun & Bradstreet stehen in Österreich fast 50.000 Betriebe vor der anspruchsvollen Aufgabe, den Generationenwechsel reibungslos zu meistern. Der Fortbestand dieser Firmen ist von enormer Bedeutung, denn nur durch eine erfolgreiche Übergabe bleiben wertvolles Wissen, jahrelange Erfahrung und wichtige Geschäftsbeziehungen erhalten.
Gelungene Nachfolgen sichern nicht nur Arbeitsplätze und fördern Innovationen, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Wachstum bei, während sie gleichzeitig wichtige Steuereinnahmen für den Staat gewährleisten.
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