RWA Korneuburg baut aus
Saatgut für die Bio-Landwirtschaft
Die Zahl "7" scheint für das neue Bio-Saatsgut-Werk der RWA in Korneuburg maßgeblich zu sein. So dauerte der Bau sieben Monate, sieben Millionen Euro wurden investiert und rund 7.000 Tonnen Bio-Saatgut werden nun in einem ersten Schwung aufbereitet.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Schon bei der Gründung der Lagerhaus-Genossenschaften stand das Thema Saatgut im Mittelpunkt. Auch am Korneuburger Stadort der RWA (Raiffeisen Ware Austria) werden jährlich rund 20.000 Tonnen Saatgut pro Jahr aufbereitet, rund 7.000 Tonnen davon sollen künftig Bio-Qualität haben.
Damit jedoch traditionelles Saatgut und bio auch räumlich getrennt voneinander bearbeitet und aufbereitet werden können, hat man in Korneuburg sieben Millionen Euro investiert und gemeinsam mit den Firmen "Leyrer und Graf" sowie "Cimbria Heid" aus Stockerau ein Bio-Saatgut-Werk gebaut.
"25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs werden bereits biologisch bewirtschaftet",
weiß RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf. Dass es momentan jedoch einen Getreideüberschuss gibt, der das Erschließen neuer Märkte notwendig macht, ist ihm bewusst. "Derzeit gibt es deutlich mehr Angebot als Nachfrage, das merkt man auch bei den Preisen. Biologische und konventionelle Landwirtschaft sitzen hier in einem Boot und wachsen in bestimmten Bereichen enger zusammen." So mache etwa ein Schädling, wie der Rübenrüsselkäfer oder der Drahtwurm keinen Unterschied zwischen einem Bio-Feld und einem konventionellen. Lösungen, die für beide Bereiche anwendbar sind, gilt es zu entwickeln, so Wolf.
Mittlerweile findet sich bei der RWA bereits ein eigenes Programm für Betriebsmittel, ebenso wertvolle Partnerschaften in Sachen biologischer Pflanzenschutz. "Bereits ein Viertel des gesamten Angebotes ist bio-geeignet", erklärt Wolf. Die Errichtung des Bio-Saatgut-Werkes war hier nur der nächste logische Schritt. "In einem weiteren gilt es nun, Bio-Technologien zu entwickeln, etwa mechanische Unkrautbekämpfung.
Vollversorgung für Österreichs Biobauern
"Wenn irgendwo etwas wächst, dann müssen auch wir mitwachsen", scherzt Johann Blaimauer, RWA Saatgut-Bereichsleiter. Das Bio-Saatgut, das in Österreich nur von zwei Anlagen aufbereitet wird, stammt von den Österreichischen Bauern. "Momentan können wir 110 Biosorten für etwa 30 verschiedene Kulturen anbieten. Mit dem neuen Werk können wir das auf nahezu alle Kulturen ausdehnen", erklärt Blaimauer. Bereits im heurigen Herbst will man den Landwirten das aufbereitete Bio-Saatgut aus Korneuburg zur Verfügung stellen können.
Qualität ist höchstes Gut
Dass sich der Bio-Absatz in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert hat, weiß auch Bio Austria-Obfrau Gertraud Grabmann und sie stellt fest:
"Die biologische Landwirtschaft hat sich von einer belächelten Nische in ein lukratives Geschäftsfeld gewandelt. Umso mehr sich der Markt entwickelt, umso mehr braucht es Qualität."
Denn neue Märkte können man nur dann mit Bio erschließen, wenn die Ware vorhanden und von bester Qualität sei. "Das ist unsere Chance!"
Weitere Informationen zur RWA finden Sie HIER!
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