Auf den Spuren der Kellerkatze
Bei Hollabrunn, in der Sitzendorfer Kellergasse, erwartet einen ein Rundweg auf den Spuren der schwarzen Kellerkatze Karla. Die Runde führt einen über 4,15 Kilometer über Felder und durch die Weingärten, zwischen zwei bis drei Stunden ist man unterwegs. Schließlich bei der Jausenstation angekommen kann dort ein Automat sogar mit gekühltem Traubensaft aufwarten.
Beim Check-in bekommt man gegen eine Kaution von €5 eine Chipkarte, mit der die drei Erlebnisstationen auf der Runde zugänglich werden. Aber auch ohne Erlebniskeller, ausschließlich umgeben von Natur pur, ist diese Wanderung empfehlenswert. Am Beginn der Kellergasse steht ein Brunnen mit kaltem Quellwasser, so fängt der Marsch schon einmal erfrischend an. Durch die verlassene Kellergasse, die etwas an eine Filmstadt erinnert kommt man auf einen Feldweg, wo mehrere Tafeln kleine Geschichten über den Themenweg, die Gegend und historische Entdeckungen erzählen. Vorbei geht es an einer ersten Rastecke mit Tisch und Bankerl. Doch kann man sich seinen Hunger auch noch bis zu der "offiziellen" Jausenstation aufsparen. Nicht unbedingt der wichtigste Faktor auf einer Wanderung durch die Natur, aber dennoch irgendwie erwähnenswert, ist eine sehr gepflegte Toilettenanlage, die am Weg liegt, und von der sich so manche Rastationen- oder Parkplatz-WCs eine Scheibe abschneiden könnten.
Geschichte der Kellerkatze
Bei der zweiten Station stellt die Erzählfigur sich und den Weg vor. Die Kellerkatze fand in der Kulturgeschichte der Weines schon früh Erwähnung. Früher war sie dafür zuständig Jagd auf Mäuse zu machen, die sich auf den Dachböden der Presshäuser tummelten. Als Belohnung durfte sie sich dann an den wärmsten Ort des Kellers zurückziehen, nämlich auf dem Fass in dem der Most gärte. Nun ist die Kellerkatze das Symbol der Sitzendorfer Kellergasse geworden. Der Hollabrunner Künstler Günter Stockinger kreierte aus Holz und Metall eine Katzenfigur, und hauchte ihr so neues Leben ein. Auch ein Song wurde der Kellerkatze gewidmet. Auf der Homepage des Kellerkatzenweges kann man sich das Werk von Wolfgang Förster anhören, eine Art schwungvolles Heurigenlied. Weitere Tafeln, die einen auf dem schönen Weg begleiten, erzählen etwa von Ausgrabungen aus der Bronzezeit, der geheimnisvollen Unterwelt der Kellerröhren oder von Bauernregeln für den Weinbau.
Belohnungssnacks
Der Kellerkatzenweg ist der beste Beweis dafür, dass spontane Fahrten ins Blaue manchmal unverhoffte Entdeckungen beinhalten können. Die finale Überraschung war dann allerdings der Automat bei der Jausenstation, der sogar gekühlten Traubensaft anbot. Der eigene Rucksack war prall gefüllt mit selbstgemachten Snacks, denn im Vorfeld war ja nicht mit einem Automaten, mitten im Nirgendwo, zu rechnen. Entlang des Kellerkatzenweges ist es sehr angenehm zu wandern, auch für "Nicht gerade Bergfexe", die einfach gerne in der Natur unterwegs sind, ohne eine zehrende Horrortour daraus zu machen.
Mitten im Weinviertel streift man durch das Grün, sieht alte Keller, erfährt mehr über die geschichtliche Vergangenheit der Gegend und hat Kilometerlange Felder vor Augen, die einem das Gefühl von Freiheit geben.
Open Houses
Am 11. Mai wird zusätzlich, im Rahmen der Langen Nacht der Kellergassen, vom Hollabrunner Kellergassenverein ein Erlebnis-Parcours gestaltet. In zehn offenen Kellern und drei Open-Air-Bereichen wird es die Möglichkeit geben bei Mitmach-Stationen kreativ zu werden. Zudem sind zwei Ausstellungen, sowie Weinkost- und Heurigenbetrieb geplant. Zu den kreativen Mitmach-Stationen sind Kinder und Erwachsene gleichermaßen eingeladen. So kommt man zum Beispiel in einen Duftkeller, in dem man selbst Kräutermischungen zusammenstellen kann, oder in den Breindl-Keller in dem man sich an Kunstdrucken versuchen kann. Weitere Informationen zur kreativen Kellergasse findet man auf der Homepage des Themenweges.
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