Bezirk Korneuburg sagt "Nein" zur Wiener City-Maut

Nicht nur die VPNÖ spricht sich klar gegen eine City-Maut Wien aus. | Foto: VPNÖ
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BEZIRK KORNEUBURG. Geht es nach der Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, sollen Pendlerinnen und Pendler künftig zur Kasse gebeten werden, wollen sie mit dem Auto in das Wiener Stadtgebiet. In Anbetracht von über 21.000 Personen aus dem Bezirk Korneuburg, die täglich in ein anderes Bundesland pendeln – der Großteil nach Wien, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen, mit Sicherheit keine finanzielle "Kleinigkeit". Wir haben uns darum umgehört, wie die politischen Parteien im Bezirk zur geplanten City-Maut stehen und was sie dazu zu sagen haben.

Klares Nein von der ÖVP

"Der Raum Wien, das sind nicht nur 1,9 Millionen Wiener, das sind 2,9 Millionen Menschen aus Wien, NÖ und dem Burgenland. Ein Lebens- und Wirtschaftsraum – jeder vierte NÖ Arbeitnehmer arbeitet in Wien, jeden vierten Job in Wien macht kein Wiener", so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner. Gemeinsam mit den VPNÖ-Mandataren aus der Region – Martin Schuster, Christian Gepp, Gehard Schödinger, Rene Lobner und Christoph Kaufmann betont er: "Die City-Maut-Idee der grünen Verkehrsstadträtin Vassilakou ist kleingeistig, engstirnig und kurzsichtig."
Eine City-Maut sei nichts anderes als eine Pendler-Steuer, die den Niederösterreichern rund 500 Euro pro Jahr kosten würde.

SPÖ: City-Maut ist unzumutbar

Als weitere Schikane nach dem Parkpickerl bezeichnet SPÖ-Bezirksvorsitzender Martin Peterl die geplante City-Maut. "Offenbar ist einigen Politikern in Wien nicht klar, dass auch NÖ an die 200.000 Menschen nach Wien zur Arbeit pendeln müssen. Das tun sie nicht zum Spaß, sondern um ihre Existenz zu sichern. Diese Menschen nun auch noch finanziell dafür zu bestrafen, dass sie eine weite Anreise zum Arbeitsplatz auf sich nehmen müssen, ist ein Vorschlag, den wir aufs Schärfste zurückweisen müssen."

Ablehnung auch von der Bezirks-FPÖ

Niemand fährt aus "Jux und Tollerei" jeden Morgen nach Wien zu seinem Arbeitsplatz, ist FPÖ-Bezirksobmann Robert Koppensteiner überzeugt. "Sowohl die Bundes-FP durch Norbert Hofer, wie auch die FPÖ-NÖ sprechen sich entschieden gegen eine City-Maut aus. Auch im Namen der Bezirksgruppe Korneuburg lehne ich eine weitere Belastung der Pendler entschieden ab."

Für GRÜNE ist City-Maut nicht abwegig

"Für uns ist die Forderung der Wiener Grünen nachvollziehbar. Sie stellen dem Land NÖ eine Rute ins Fenster. Denn während die Wienerinnen und Wiener immer mehr aufs eigene Auto verzichten, steigen die KFZ-Fahrten aus NÖ nach Wien", so Stadträtin Elisabeth Kerschbaum von den Korneuburger GRÜNEN. Sie ist überzeugt, um die NÖ Pendlerinnen und Pendler vor Mehrkosten durch eine City-Maut schützen zu können, brauche es "endlich ordentliche ÖV-Maßnahmen", wie etwa das 365-Euro-Ticket.
"Aber hierzulande ist man schon stolz, wenn der ÖV-Anteil nicht sind, die KFZ-Fahrten gesamt zu reduzieren, ist nicht einmal als Ziel formuliert. Vor der Landtagswahl wurde zwar eine Öffi-Offensive versprochen, seit der Wahl hört man nur mehr von neuen Autobahnen. Kein Wunder, dass die Wiener dran zweifeln, dass NÖ seine KFZ-orientierte Verkehrspolitik ändern will", so Kerschbaum.

Maßnahmen müssen her

Zwar ist man bei der SPÖ strikt gegen eine City-Maut, Maßnahmen, um die Autofahrten in die Stadt einzudämmen, hält man aber ebenso für sinnvoll. "Wir brauchen dringend einen weiteren Ausbau der Park&Ride-Anlagen und einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes über die Stadtgrenzen Wiens hinaus ins Umland. Außerdem brauchen wir auch in Niederösterreich das 365-Euro-Öffi-Ticket. Mit diesen Maßnahmen würde es gelingen, den Pendlerverkehr stärker auf die Öffis zu lenken", ist Peterl überzeugt.

Dass man gerade in Sachen Bahn alles andere als untätig ist, streicht jedoch ÖVP-Landtagsabgeordneter Christian Gepp hervor: "Bereits im Dezember vorigen Jahres wurde eine massive Ausweitung des Bahnangebots in der Ostregion beschlossen, die Zugkilometer von 28 auf 30 Millionen gesteigert sowie die Sitzplätze auf 33.000 täglich erweitert. Alleine im Jahr 2018 investierte das Land NÖ rund 80 Millionen Euro in den Bahn- und Busverkehr."
Zudem konnte man, so Gepp, weitere Maßnahmen umsetzen, wie etwa die Takt-Lückenschließungen an der Westbahnstrecke, neue Frühverbindungen an der S2 sowie neue Abendverbindungen von Floridsdorf nach Retz. "Auch bedarfsorientierte Systeme, wie das ISTmobil in Korneuburg, werden seit vielen Jahren vom Land NÖ gefördert."

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