"So fallen wir einfach auf"
Bezirks-SPÖ über eine Werbe-Kampagne der anderen Art, verfehlte Arbeitsmarktpolitik und das Vergessen auf die "Kleinen".
BEZIRK KORNEUBURG. Elf Tage vor der Wahl luden die SPÖ-Spitzenkandidaten des Bezirks noch einmal zum Gespräch ein und machten sich Gedanken über eine ruhend gestellte Aktion 20.000, zum nicht immer positiven Feedback in Sachen Werbeplakate und über den neuen Familienbonus.
"Mit unserer Wahl-Kampagne haben wir viel Aufmerksamkeit erregt. Natürlich gab es nicht immer positives Feedback, aber wir sind aufgefallen, es wird diskutiert. Mit einem Wort, wir haben da genau in die richtige Kerbe geschlagen", ist Korneuburgs Stadtrat Martin Peterl überzeugt.
Das hätte auch die Aktion 20.000, die über 50-jährigen Langzeitarbeitslosen neue berufliche Perspektiven eröffnen hätte können, so der Tenor in der Bezirks-SPÖ. 230 Menschen hätten davon im Bezirk profitieren können. "Zum Glück sind noch bis zu 20 Vereinbarungen geschlossen worden, bevor man die Aktion abgedreht hat", informiert Peterl. So werden Langzeitarbeitslose bald am Bauhof in Stetten, Korneuburg und Stockerau eine neue Chance bekommen.
Wenig zufrieden zeigt man sich auch der Einführung des neuen Familienbonus. "Gerade die, die ein geringes Einkommen haben, Unterstützung also am meisten bräuchten, profitieren vom Familienbonus am allerwenigsten", kritisiert Großrußbachs Gemeinderätin Sandra Gerbsch-Kreiner. Denn um den Familienbonus als steuerlichen Absetzbetrag nützen zu können, müsse man – bei einem Kind – mindestens 1.837 Euro brutto verdienen. "Wer darunter liegt, etwa 1.350 Euro brutto verdient, was mir durchaus realistischer erscheint, kann schon nur mehr 100 Euro pro Jahr abschreiben. Sozial ist anders."
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