102 Jahre: Ein besonderer Geburtstag

- hochgeladen von Doris Necker
LANGENLOIS. Optimismus zahlt sich aus, wie man am Beispiel der Jubilarin Josefa Proidl in Zöbing sieht.
Sehr zart und klein erscheint sie den Gratulanten – dahinter steckt aber eine Grand Dame mit viel menschlicher Größe und Humor. Geboren wurde sie am 16. Februar 1913, hat zwei Weltkriege überlebt und zwei kleine Kinder in dieser schrecklichen Zeit alleine erzogen, während ihr Ehemann selbst nach Rußland in den Krieg ziehen musste. Dabei schupfte sie auch den Weinbaubetrieb und noch eine kleine Landwirtschaft „nebenbei“.
„Zu Fuß frühmorgens um 4 Uhr in den Weingarten, zu Mittag wieder nach Hause gehen, um die Kinder und das Vieh im Stall zu versorgen“, das prägte ihr beschwerliches Tagesprogramm. Autos und Traktoren gab es damals noch nicht.
Ihren Geschichten von früher, die ihr Leben geschrieben haben und für die heutige Generation unvor-stellbar sind, hört man gerne zu.
Die Familie und ihre Freunde bewundern sie für ihr Durchhaltevermögen in schweren Zeiten und ihre positive Einstellung zur heutigen Zeit. Sie lebt noch immer mit Leib und Seele mit dem erfolgreichen Winzerbetrieb mit, den bereits seit vielen Jahren der Enkelsohn führt.
Ihrer Enkeltochter, die ebenfalls im Februar Geburtstag feierte, gratulierte sie mit den Worten:
„Du hast noch genau 60 Jahre, bis du so alt bist wie ich“, meint die noch rüstige, geistig frische Zöbingerin humorvoll. Ihr Erfolgsrezept für ihren guten Gesundheitszustand und ihr langes und erfülltes Leben verrät sie gerne: „Niemals aufgeben, nicht jammern, auch wenn es mal nicht so gut geht und den Humor nicht verlieren.“ Gute Gene, guter Boden, gute Luft und der gute Zöbinger Wein tragen natürlich auch noch das Ihre dazu bei.
Über die Zöbinger Originale, die in rüstiger Verfassung mehr als 100 Jahre alt wurden, spricht sie nach wie vor. Josef Krammer und Richard Regelsperger wurden 105 Jahre und Ferdinand Lindermaier starb 2012 mit 103 Jahren. Somit ist Josefa Proidl derzeit die älteste Gemeindebürgerin. Damit das weiterhin so bleiben möge, dankt sie noch regelmäßig dem Herrgott beim Sonntagsgottesdienst. Nur jetzt im Winter, wo es in der Kirche nicht wirklich warm ist, bleibt sie lieber zu Hause.


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