Landesgericht Krems
Angehender Lehrer legte Cannabisplantage an
Ein 25-Jähriger aus dem Bezirk Krems musste sich am Landesgericht wegen der Vorbereitung zum Suchtgifthandel und wegen des unerlaubten Umgangs mit Suchtgift verantworten.
20 Pflanzen
Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, von April 2020 bis zum Frühjahr 2021 auf einem Grundstück 20 Cannabispflanzen gepflanzt und abgeerntet zu haben. Zudem soll er Teile der Ernte sowie 300 Gramm in Wien zugekauftes Cannabiskraut mit Freunden verraucht und einige Gramm an eine Bekannte zum Preis von 10 Euro pro Gramm verkauft haben.
Depression
Der Beschuldigte bekannte sich nur zum Teil schuldig. Schlechte schulische Erfolge hätten bei ihm Depressionen ausgelöst. Er habe Tabletten dagegen eingenommen. Diese hätten ihm nicht geholfen und deswegen hätte er Cannabis zu rauchen begonnen.
Schließlich habe man im Freundeskreis beschlossen, selbst anzubauen.
Wollte keinen Erlös
Er habe jedoch nicht mit der Absicht angebaut, daraus einen finanziellen Vorteil zu erzielen. Da die Ernte und die Qualität der selbstgezogenen Pflanzen sehr schlecht ausgefallen sei, habe er Gras zugekauft. Überdies habe er den Freunden weismachen wollen, dass diese gute Qualität von eigener Ernte stamme. Er bereue das Geschehene und sei dabei, eine Ausbildung zum Lehrer zu absolvieren. Er habe nicht bedacht, welche Konsequenzen aus seinen Handlungen erwachsen könnten.
Bedingte Haft
Die Richterin verurteilte den jungen, bisher unbescholtenen Mann zu acht Monaten bedingter Haft mit dreijähriger Bewährung bei einem Strafrahmen von bis zu drei Jahren. Zum Schluss wies sie den 25-Jährigen nochmals darauf hin, dass der Besitz und die Weitergabe von Cannabis in Österreich illegal und strafbar seien. Weder Verteidigung noch Staatsanwältin gaben eine Erklärung ab. Nicht rechtskräftig. -Kurt Berger
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