Boden sparen ist das Gebot der Stunde
BEZIRK. Unser fruchtbarer Boden ist ein nicht vermehrbares Gut. Im Gegenteil, täglich verschwinden in Österreich 20 Hektar gutes Ackerland unter einer Betonschicht. Das entspricht etwa der Größe eines mittleren Bauernhofes mit Feldern. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf warnt im Interview anlässlich des Jahr des Bodens 2015 (siehe rechts) vor dieser Entwicklung. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Krems umgesehen, wieviel bereits verbaut ist, und ob überhaupt noch genug Bauland zur Verfügung steht.
In Krems wird´s eng
Von den 5.169,90 Hektar Grundfläche, über die sich das Stadtgebiet von Krems erstreckt, sind 813,14 Hektar als Bauland ausgewiesen. Viel Raum für neue Häuser bleibt allerdings nicht mehr, denn es sind mit 547,18 Hektar bereits 67,29 Prozent verbaut. In Krems-stadt ist es also längst eng geworden. Der Stadtkern ist so gut wie zu, daher bleiben für Bauwillige nur noch die Katastralen in Krems-Süd, Egelsee oder Gneixendorf.
Krems Land ist dicht
In der 92.292,59 Hektar großen Fläche von Krems Land sind 2.973,66 Hektar Bauland enthalten, wovon aber bereits 2.263,53 Hektar (76,12 Prozent) zugebaut sind.
Doch weil der Boden nicht zuletzt als Grundlage der Nahrungsmittelproduktion eines unserer kostbarsten Güter ist, soll nicht x-beliebig umgewidmet werden können. Landesrat Stephan Pernkopf: "Ein Kernanliegen der Raumordnung ist ein sinnvolles Management, das zeigt, welche Nutzung etwa durch Leerstände oder ungenutzte Flächen innerhalb des Ortsgebietes möglich sind, ohne noch mehr Boden zu beanspruchen."
Mit ihrer Mitgliedschaft beim Europäischen Bodenbündnis arbeiten schon 113 NÖ Gemeinden und 17 assoziierte Mitglieder aktiv an einem nachhaltigen Umgang mit unseren Böden. Im Bezirk Krems sind dies Furth bei Göttweig, Gföhl und seit kurzem auch Grafenegg. Als assoziiertes Mitglied arbeitet auch die Gartenbauschule Langenlois für die "Bodensache" mit.
Gföhl etwa zeigt eine rasante und ungeordnete Siedlungsentwicklung, die durch eine Mobilisierung von unbebautem Bauland verbessert werden soll.
Zur Sache:
Krems Stadt weist 1.374 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche auf. 38.625 Hektar werden forstwirtschaftliche genutzt.
In Krems Land gibt es 35.616 Hektar landwirtschaftlich genutzten Grund, 34.372 Hektar sind fortwirtschaftlich genutzt.
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