Die Drescher sind los

- Ernte beim Grafenegger Agrarservice: Draußen staubt´s, doch der Lenker in der Kabine bleibt davon unberührt.
- Foto: Grafenegg
- hochgeladen von Simone Göls
REGION. Sie haben bis zu zehn Meter breite Schneidwerkzeuge, bis zu 591 PS und manche fahren mit Satellitenunterstützung ganz allein. Tonnenschwere Kolosse rollen derzeit über Niederösterreichs Straßen und Äcker um die Ernte einzubringen. Die Bezirksblätter hörten sich bei Landwirten im Bezirk um, wie sie mit der Saison 2014 zufrieden sind - und begleiteten einen Riesen-Mähdrescher bei der Arbeit.
Dreschstaub in Gesicht, Haaren und Lungen nach nächtelangem Drusch? Diese Zeiten sind vorbei. Heute bringt meist der Lohndrescher von der klimatisierten Kabine des Einfamilienhaus-großen Gefährtes aus die Ernte ein. "Ende Juni geht das an", plaudert ein Waldviertler Lohndrescher aus dem Nähkästchen. In der Hauptsaison, wenn das Wetter schön ist, kann es sein, dass der öffentlichkeitsscheue Landwirt für längere Zeit nicht nach Hause kommt. Denn die Erntearbeit für seine Stammkunden führt ihn bis ins Burgenland. Und diese Reise bestreitet er natürlich mit dem Mähdrescher, der auf der Straße ja nicht der aller Schnellste ist. die Wintergerste-Ernte eröffnet jährlich die Saison, gefolgt von Raps und Weizen, zwischendurch kommen dann und wann auch andere Kulturen dran.
Nun ist die Ernte in Zonen mit milderem Klima abgeschlossen. "Bei uns heroben geht es jetzt von vorne an", erzählt der Waldviertler, der nun endlich die eigene Ernte einfahren kann.
Apropos Klimazonen: "Der Bezirk Krems ist der vielfältigste in Niederösterreich", bestätigt Ida Steininger, die Obfrau der Bezirksbauernkammer, "wir haben fünf verschiedene Gebiete." Die da wären: Spitz, Krems, Mautern, Gföhl und Langenlois, ale mit eigenem Mikroklima und anderen Erntezeiten. In einen Topf könne man die Bauern daher nicht werfen, wenn es um den Ernteerfolg gehe.
Ein Bezirk - fünf Zonen
"Im südlichen Teil des Bezirks, Gedersdorf, kann man schon sagen, dass die Ernte zufriedenstellend ist", erzählt Ida Steininger, "im Frühjahr war es zwar sehr trocken, doch ab Mai kam mehr Regen." Auch die Region um Grafenegg, wo das Agrarservice die großen landwirtschaftlichen Flächen bearbeitet, scheint die Ernte zufridenstellend auszufallen. Mitarbeiter wie auch Maschinen laufen auf Hochtouren.
Im Gföhler Raum gab es gute Erträge bei der Wintergerste, die Rabsernte startete mit 22. Juli und läuft bis Monatsende. "Der milde Winter war schon einmal ein guter Start in das Frühjahr", spricht Ida Steininger. Und so wird in diesem vegetationsmäßig frühen Jahr hoffentlich auch die Ernte nicht zu wünschen übrig lassen.






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.