Interview
Die Große Krems ist nicht mehr das, was sie einst war

- Helmut Preiser fand früher noch kapitale Forellen. Jetzt gibt es bloß noch Mini-Fische.
- Foto: privat
- hochgeladen von Simone Göls
GROSS REINPRECHTS. "Es war einmal die Große Krems. Ein kleiner, naturbelassener Fluss, der sich im mittleren Waldviertel vorbei an meinem Heimatort Gr.Reinprechts über Albrechtsberg, Senftenberg durch die Stadt Krems in die Donau schlängelt", sagt Helmut Preiser, "ich kenne diesen Fluß seit meiner Kindheit in den 60-ern und es war für mich immer faszinierend die gar nicht so wenigen Forellen in Größen von bis zu 2 kg zu beobachten. Was mich zu einem begeisterten Fliegenfischer machte und ich sogar das große Glück hatte, die Große Krems für ein paar Jahre zu pachten. Mit sorgsamen Besatz von Bachforellen wollte ich einen sanften Angeltourismus in unserer Gemeinde fördern."
Was hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Mit dem Schutz des Fischotters, einem Fressfeind der Forellen, der selbst keine Fressfeinde hat, begann das Unheil.
In der Großen Krems sind nur mehr sehr vereinzelt Forellen bis zur Größe von maximal 10 cm zu sehen und damit ist dieser Fluß praktisch tot.
Ist nur der Fischotter das Problem?
Vor mehr als 30 Jahren gab es im Oberen Waldviertel Pelztierzüchter. Ich kann mich noch an einen großen Artikel in der Zeitung erinnern: Militante Tierschützer befreiten die Minks (Amerikanischer Nerz), die sich seither in der Region massiv vermehren. Auch sie jagen im Wasser.
Welchen Vorschlag hätten Sie, um die Schäden durch Fressfeinde zu minimieren?
Wenn man die Fressfeinde schon nicht dezimiert, dann gehört der WWF dazu verpflichtet, eine Beweissicherung des Bestandes der massigen Forellen zu machen und soll die Forellen, die durch die Fressfeinde fehlen, zu ersetzen.
Gibt es auch ein Verschmutzungsproblem?
Die Wasserqualität wurde in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verbessert, weil Kläranlagen gebaut wurden. Das hast allerdings auch eine Kehrseite. Die Kleinstlebewesen fehlen, und somit das Futter für die Fische.
Was hat sich sonst verändert an der Großen Krems?
Ein Problem ist die Trockenheit. Der Wasserstand ist um ein Drittel zurückgegangen.
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