Frische Tomaten, fröhliche Kinder
Köche kochten mit SOS-Kinderdorf-Kindern
Lebensmittel mit allen Sinnen erfahren – im idyllischen Schaugarten ARCHE NOAH in Schiltern haben am Donnerstag Spitzenköche mit Kindern aus dem SOS-Kinderdorf frische Lebensmittel kennengelernt und gemeinsam die Kochlöffel geschwungen.
SCHILTERN. Die österreichweite und monatliche Kochaktion „Köche kochen für Kinder“, initiiert von Renate Zierler, wurde diesmal um eine ganz spezielle Komponente erweitert und wurde zu „Köche kochen MIT Kindern“.
Im idyllischen Schaugarten ARCHE NOAH in Schiltern brachten TIAN Küchenchef Paul Ivić und Josef Floh, Chef der Gastwirtschaft Floh, Kindern von SOS-Kinderdorf die Vielfalt heimischer Lebensmittel näher und schufen gemeinsam „Kulinarische Kindheitserinnerungen“.
Zunächst hat Josef (der Floh) Floh mit den Kindern die Vielfalt heimischer Tomaten mit allen Sinnen erkundet: riechen, schmecken, greifen – da schmecken Paradeiser plötzlich nach Ananas und süßen Zuckerln. Paul Ivić hat im Anschluss mit den Kindern Teig geknetet, und Gnocchi geformt. Dazu gab es eine Soße mit frischem Gemüse aus dem Garten, garniert mit bunten Blüten.
Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache: „Die gelben und grünen Tomaten haben mir am besten geschmeckt“, sagt etwa Renasa aus dem SOS-Kinderdorf in der Hinterbrühl. Die kleine Lara hingegen ließ sich nicht überzeugen: „Ich mag Tomaten nur in meinem Lieblingsessen: Spaghetti Bolognese“. „In unserer WG kocht normalerweise unser Hauswirtschafter, aber am Wochenende helfen wir oft mit“, erzählen die Mädchen aus der WG Kammelweg in Wien. Und auch Lukas und Lucky sind stolz darauf, ihre Gnocchi-Form-Künste nun perfektioniert zu haben: „Das probieren wir auch Zuhause!“
Kinder beim Kochen miteinbeziehen
„In unseren Wohngruppen und SOS-Kinderdorf-Familien ist das gemeinsame Essen ein Fixpunkt im Alltag, den wir versuchen so oft es geht zusammen einzuhalten. Wir wollen die Kinder früh mit unterschiedlichen frischen und regionalen Produkten in Berührung bringen, damit ihre Neugier und der natürliche Zugang zum Essen bewahrt bleiben. Wir ermuntern die Kinder auch schon früh, sich beim Kochen miteinzubringen und fragen im Sinne der Beteiligung natürlich auch danach, was den Kindern selbst am besten schmeckt und was sie sich auf die Teller wünschen. Auch wenn das dann nicht immer das gesündeste Essen ist“, so Thomas Wick, Kinderdorfleiter im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl.
Stimmen der Beteiligten:
Renate Zierler, Initiatorin von „Köche kochen für Kinder“: Als zweifache Mutter ist und war es mir immer schon wichtig, die regionalen und saisonalen Produkte für meine Kinder und meine Familie zu verwenden. Wir haben so wunderbare Lebensmittel, mit denen man herrliche Gerichte kochen kann, und wenn z.B. Erdbeeren Saison haben, dann schmeckt man das einfach. Auch die Vielfalt bei Tomaten ist etwas, das man den Kindern bewusstmachen kann. Im Schaugarten der Arche Noah wird man da fündig und lernt so viel dazu. All das wünsche ich mir für unsere Kinder, so dass sie zukünftig auch selber auf heimische Produkte Wert legen.
Paul Ivić, Küchenchef TIAN: Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Wir müssen für all unsere Kinder Verantwortung übernehmen und ihnen einen Zugang zu natürlichen gesunden Lebensmitteln ermöglichen. Außerdem gehört Essen an sich und der Umgang mit und Wissen von Lebemsmitteln zu unserem Bildungsauftrag, der in Österreich stark vernachlässigt wird. All die wunderbaren Geschmäcker meiner Kindheit haben auch heute noch einen starken Einfluss auf mich und meine Arbeit. Ich hatte das Glück, in einer Zeit und an einem Ort aufzuwachsen, wo es das natürlichste war, eine Karotte aus einem gesunden Boden entnehmen und gleich essen zu können. Zeitgleich wurden mir am Essenstisch Werte wie Dankbarkeit, Demut und Familiensinn vermittelt.
Josef Floh/der Floh: Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass Kinder einen natürlichen Zugang zu ihrem Essen bewahren. Sie sollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen, wie sie wachsen, sich anfühlen, riechen und schmecken. Respekt für die Zutaten und Respekt vor der Natur – das ist mir wichtig und das schmeckt man auch in meinem Essen.
Gery Keszler, Obmann von LIFE+: Für mich ist es wichtig, dass jedes Kind in Österreich eine faire Chance auf ein erfülltes und glückliches Leben bekommt. Die Kinder in den SOS Kinderdörfern hatten ohnehin bereits einen schwierigeren Start ins Leben. Mit der Initiative ‚Köche kochen für Kinder‘ bekommen sie einen Einblick in die nachhaltige Verarbeitung von regionalen Lebensmitteln. Ich freue mich sehr, hier als Pate mit dabei zu sein.
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