Mystery
Kult: Der Urvater des Graffito setzte in der Wachau ein Zeichen

Die Kyseliak-Inschrift auf einem Felsen bei Rothenhof zwischen Krems und Dürnstein | Foto: Von BambooBeast - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2371188
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  • Die Kyseliak-Inschrift auf einem Felsen bei Rothenhof zwischen Krems und Dürnstein
  • Foto: Von BambooBeast - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2371188
  • hochgeladen von Simone Göls

Eine seltsame Inschrift auf einem Felsen zwischen Krems und Dürnstein wurde zum Kult.

WACHAU. Die geheimnisvolle Inschrift auf dem Felsen bei Rothenhof fand sogar im Merchandising für die Wachau Niederschlag, so gab es vor einigen Jahren T-Shirts mit dem Kyselak-Schriftzug.
Die Kult-Inschrift stammt von Joseph Kyselak (1798 bis 1831), der nicht nur als Taugenichts und Trunkenbold in die Geschichte einging, er dürfte auch ein bedeutender Reiseberichterstatter gewesen sein.

Urvater des Grafittis

Für die Biedermeierzeit führte Kyselak nach einer halbherzigen Laufbahn als Beamter ein außergewöhnliches Leben als Reisender und ist so etwas wie der Urvater des Graffito. Die Inschrift, die heute Kult ist, galt damals als Vandalismus.

Standpauke vom Kaiser

Kaiser Franz I. soll Joseph Kyselak laut einer Legende zu sich gerufen hatte, weil er mit seinen "Schmierereien" auch vor kaiserlichen Gebäuden nicht Halt gemacht hatte, und ihm ordentlich die Leviten gelesen haben. Es ranken sich zahlreiche Legenden um Kyselak: Zum Beispiel soll die Idee, den Schriftzug "Kyselak war hier!" auf Sehenswürdigkeiten im ganzen Kaiserreich zu schreiben, einer Wette entsprungen sein.

Reiseführer

Fakt ist aber, Kyselak veröffentlichte 1829 den Reisebericht "Skizzen einer Fußreise durch Österreich", in dem er auch seine Stationen in Spitz, Dürnstein und Krems-Stein beschreibt. Auf seine Vorliebe, sich zu verewigen, geht er in diesem Buch nicht ein, obwohl er sich in der Wachau auf mehreren Ruinen und Felsen verewigt hat, wenngleich die meisten nicht mehr gut erhalten sind. Verbürgt ist seine Eintragung auf Aggstein durch das gleichnamige Gedicht von Joseph Viktor von Scheffel. Der Schriftzug an der Felswand beim Rothenhof nahe der Gemeindegrenze zwischen Dürnstein und Krems ist der am besten erhaltene.

Über Joseph Kyselak:

Er wurde 1798 in Wien geboren, nach einem abgebrochenen Philosophiestudium arbeitete er als Hofkammerbeamter und widmete sich verstärkt dem Reisen und Bergsteigen. Kyselak gilt als wichtiger Vorläufer der Graffiti-Kultur (als habitueller Tagger). Seine Inschriften findet man nicht nur im ehemaligen Habsburger Reich, auch auf der Akropolis oder im Turm des Straßburger Münsters und auf anderen Sehenswürdigkeiten verewigte sich der Reisende.
1831 fiel er in Wien der Cholerapandemie zum Opfer.

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