Kunsthalle Krems: Wahrnehmung und Wirklichkeit
Mit vier neuen Ausstellungen zeigt die Kunsthalle Krems ihrem Publikum individuelle Zugänge zum Prozess der Wahrnehmung.
Martha Jungwirth, Gregor Schmoll und René Wirths verarbeiten das was sie sehen und erleben, jeweils auf eine andere Weise. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie werden ausgelotet und nicht zuletzt im ausgestellten Film „Ein andalusischer Hund“ von Luis Buñuel und Salvador Dalí aufgelöst.
Martha Jungwirth wird erstmals eine Retrospektive gewidmet. Werke aus fünf Jahrzehnten zeigen, dass die Künstlerin nie den Anspruch stellte, die Wirklichkeit zu rekonstruieren. Viel mehr geht es um die Reflexion von Erfahrungen, Stimmungen und Erinnerungen. Durch ihren hohen Abstraktionsgehalt lassen ihre Werke aber stets Raum für eigene Assoziationen. Der Malprozess lässt sich aus den Bildern ablesen. Korrekturen und Flecken bleiben sichtbar, es wird nichts geschönt.
Gregor Schmolls Werke faszinieren und irritieren. Seine Werke wiederum beruhen auf der Überzeugung, dass Wahrnehmung stets vom soziokulturellen Kontext geprägt wird. Bewusst werden hier die Grenzen von Realität und Imagination verwischt. Die Ausstellung „Orbis Pictus“ soll einen eigenen Bilderkosmos schaffen. Humor, Ironie und Kritik sind wesentliche Elemente in der Welt des Künstlers. Die gelungene Verbindung von Fotografien und Skulpturen ergibt teils aufwendige Installationen.
In der Factory der Kunsthalle Krems findet sich die Ausstellung „Aus der Welt“, vom deutschen Künstler René Wirths. Hinsichtlich der formalen Gestaltung zeigen die Bilder eine sehr starke konzeptionelle Herangehensweise. Seine Kunst kann als Übersetzungsprozess des real Gesehenen in die nicht weniger wertvolle, zweidimensionale Bildwelt bezeichnet werden.
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