Lilith Frauenzimmer schafft ein "Wohnzimmer" für Frauen in Not

Das Team der Frauenberatung reagiert mit dem „Lilith Wohnzimmer“ auf ein zunehmendes Problem: Frauen-Obdachlosigkeit.

Seit Anfang Jänner steht eine 200 Quadratmeter große Wohnung in Krems als Krisenwohnraum für Frauen zur Verfügung.
„Es ist eine Stätte, wo Frauen für neun Monate durchatmen und sich erholen können. Es gibt begleitende Beratung, um der Frau einen Neustart zu ermöglichen“, berichtet Margarete Purkarth, die Obfrau des Verein zur Unterstützung der Frauenplattform Krems.

Für Frauen, die in die Not geschlittert sind

Schließlich seien die Gründe, warum ein Frauenleben aus den Fugen gerät, vielfältig: Ein unvorhergesehener Einkommensverlust, etwa durch Arbeitslosigkeit oder plötzlicher längerer Krankheit, Scheidung, Trennung, angehäufte Miet- und Energieschulden oder allgemeine Einkommensarmut können zum Wohnungsverlust führen. Die Öffentlichkeit nimmt dieses Problem nicht wahr, weil obdachlose Frauen oft ihr soziales Netz nutzen, um für eine Zeit unterzukommen. Häufig sind es unzumutbare Zustände und Abhängigkeit, die Frauen in Kauf nehmen, um für eine Zeit ein Dach über dem Kopf zu haben.

Sechs Plätze

Lilith Wohnzimmer nennt sich das Projekt, das Raum für jeweils sechs Frauen bietet, die von solchen Nöten betroffen sind. Bis zu fünf Kinder darf das Lilith-Team aufnehmen.
Die Obfrau berichtet: „Vorgesehen wäre es, einen Wohnbeitrag von 150 bis 200,- Euro einzuheben. Aber die Frauen, die eingezogen sind, lehren uns, dass dies nicht möglich sein wird.“
Das Land Niederösterreich fördert den laufenden Betrieb der Wohnung.
Für die Anschaffung von essentiellen Dingen und anderen Auslagen muss der Verein selbst aufkommen, darum ist ein Minus von 10.000 Euro bis Ende des Jahres prognostiziert. Mit den Worten "ich bin stolz auf Krems", dankt die Obfrau den zahlreichen Förderern aus der Region.

Neun Monate für den Neustart

Die Frauen werden in den höchstens neun Monaten ihres Aufenthaltes im Lilith Wohnzimmer professionell begleitet. Einzelberatung zu finanziellen, gesundheitlichen, arbeitsmarktbezogen und sozialen Themen gehört ebenso zum Angebot sowie Wohnbegleitung und Gruppengespräche. Die Frauen können ihre problematische Lebenslage bearbeiten und sollen einen selbstbewussten Neustart in einer eigenen Wohnung mit aktiver Teilnahme am Erwerbs- und Gesellschaftsleben wagen.

Politik ist gefragt: Sozialwohnungen tun Not

Auch eine Art Nachbetreuung ist geplant. „Dabei werden wir mit sämtlichen Wohnungsanbietern im Raum Krems zusammenarbeiten“, so Purkarth, „über kurz oder lang ist es eine politische Frage, ob es nicht irgendwann wieder Sozialwohnungen geben soll.“

Leistbarer Wohnraum ist in Krems teuer geworden

Jeder Euro zählt für das Krisenwohnprojekt. Wenn Sie Gutes tun wollen, dann helfen Sie bitte mit:

Lilith Spendenkonto:
IBAN AT93 3239 7002 0010 5775
Verwendungszweck "Wohnen"

Die Lilith Frauschaft bedankt sich bei den Unterstützern des Wohnzimmers:
Rotary Club Krems
Stadt Krems
Gemeinde Rohrendorf
XXXLutz
Remax/ Herr Herz
Nuhr Medical Center
Salzstadl - wirtshaus, Bühne
Katholische Frauenbewegung
Christine Erlebach, Josef Ehn, Ferry Mayr, Michael Dekarski, Conny Mayr, Erich Hornicek & Kollegin, Erna Mensing & Kollegin, Juliana Kerschner, Lisbeth Pölzinger, Marlene Kerschner, Alexandra Koschier, Sabine Vernier, Ingrid Aigner, Annemarie Kerschner