Landesgericht Krems
Vier Jahre Haft für Millionenbetrüger
Dem aus dem Bezirk Horn stammenden und im Bezirk Krems lebenden 45-Jährigen warf die Staatsanwaltschaft schweren gewerbsmäßigen Betrug und Diebstahl vor. Der Gesamtschaden soll eine Million Euro betragen.
Leitende Funktion
Der Beschuldigte soll von 2013 bis März 2019 als Angestellter in leitender Funktion bei einer Dienstleistungsfirma für Spitäler (Desinfektion chirurgischer Instrumente) und später bei einem Unternehmen für Spitalstechnik und -zubehör Rechnungen gefälscht und die Summen kassiert, Waren aus deren Lagerbeständen abgezogen und dann über eine eigens von ihm gegründete Firma weiterverkauft haben.
Kann alles belegen
Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Er habe nie Rechnungen gefälscht oder Scheinrechnungen gestellt, er könne alles belegen. Die geschädigten Firmen hätten zudem über kein ordnungsgemäßes Lagerverwaltungssystem verfügt und keine Kontrolle über ihre Lagerbestände gehabt. Er habe mit den Unregelmäßigkeiten nichts zu tun.
Falsche Bestätigung
Bei vielen Verhandlungstagen, die sich über einen Zeitraum von drei Jahren zogen, konnte der Beschuldigte die Vorwürfe jedoch nicht ausreichend entkräften. Im Gegenteil, er hatte die Chuzpe und legte dem Gericht sogar einmal eine gefälschte Krankheitsbestätigung vor. Daraufhin kam er in U-Haft.
Schlussendlich erkannte der Schöffensenat den 45-Jährigen für schuldig und verurteilte ihn zu vier Jahren Haft und einer Zahlung von insgesamt 800.000 Euro an die geschädigten Parteien. Rechtskräftig. -Kurt Berger
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