Der zweite Tag der „Europäischen Literaturtage“ in Krems
Acht Dichter aus acht Ländern

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Krems - Vier Frauen und vier Männer präsentierten am zweiten Tag der „Europäischen Literaturtage“ in Krems ihre Werke und stellten sich in Interviews u Fragen ihrer Werke.
Der Morgen schloss direkt an den Eröffnungsabend an und der in Deutschland lebende Iraker Najem Wali und der per Videokonferenz zugeschaltete Oxforder Peter Frankopan diskutierten „Über Reiserouten und Zeitenwenden“. Dabei lag der Schwerpunkt Walis auf der Balkanroute, auf der er selbst als Emigrant gereist war und die er mit Flüchtlingen aus Syrien wieder erlebte. Frankopan wieder hat einen Bestseller über die Seidenstraße geschrieben und konzentrierte sich auf diesen Blickwinkel.
Erfrischend wirkte dann die Präsentation von zwei Frauen, die extreme Reisen unternahmen: die Bulgarin Kapka Kassabova und die Norwegerin Erika Fatland. Die Bulgarin Kassabova reist mehr auf der Zeitleiste und erforscht die Vergangenheit ihrer Großmutter, die aus Mazedonien stammt. Sie besucht die Gegend und den Ochridsee, dessen Ufer an drei Landesgrenzen liegt: Griechenland, Nordmazedonien und Albanien. Erst durch das Reisen kam der Wunsch der Ahnenforschung. Ihre Familie emigrierte nach Neuseeland und sie lebt heute in Schottland. Mit ihrem Roman „Der See“ reist sie zu den Wurzeln ihrer Großmutter zurück.
Fatland dagegen ist eine Extrem-Reisende. Hunderte von Tagen ist sie oft unterwegs und sammelt Eindrücke, die sie dann in einem Reisebuch wiedergibt. Einem Buch wie etwa „Sowjetistan“, in dem sie alle Ex-Sowjet Republiken des Südens mit der Endung „istan“ bereiste, um festzustellen, was sich nach dem Ausscheiden aus der großen Sowjetunion verändert hat.
Zwei Frauen, die bewiesen haben, dass abenteuerliches Reisen keine reine Männersache ist.
Reisen kann aber auch mit kolonialem Denken verbunden sein, wie es zwei britische Schriftsteller – Priya Basil und Johny Pitts mit dem Thema „Über koloniale Landkarten“ versuchten zu veranschaulichen.
Die abendliche Soiree begann im Forum Frohner mit einer Ausstellung der beiden Freunde Park Seo aus Korea und dem Österreicher Frohner, die sich 1961 in Paris kennengelernt haben. So unterschiedlich die beiden Künstler waren, so intensiv war deren Freundschaft.
Anschließend zwei Literaturstars: Felicitas Hoppe aus Deutschland und Erik Fosnes Hansen aus Norwegen. Hoppe hat in ihrem Buch die Nibelungen als multimediales Theaterstück dargestellt. Es wurde eine „Flusserzählung“, in der es im Geschehen kontinuierlich weitergeht. Nicht so in einem traditionellen Theaterstück, wo die Einteilung wie bei einem Meer mit Auf und Ab, mit Ebbe und Flut ihren Fortschritt nimmt. Hoppe war schon vor vier Jahren in Krems und als sie am Ufer der Donau stand wusste sie, dass sie dieses Buch schreiben muss. Hansen, der aus dem „stinkreichen“ Norwegen kommt beschrieb die Wirtschaftskrise an Hand eines Hotels, das eigentlich den Konkurs anmelden müsste. Die reich gewordenen Norwegen blieben nicht mehr im eigenen Land, sondern reisten in den Süden und die heimischen Hotels kamen in finanzielle Probleme. Beschrieben wird die Situation aus der Sicht eines 15-jährigen Buben, der von den Großeltern, den Hotelbesitzern, aufgezogen wird. Auch hier spinnt sich die Geschichte nach Österreich: die Großmutter des Romans stammt aus Österreich und heißt so wie die österreichische Kaiserin Sissi.
Mit diesen beiden großartigen Dichtern wurde der Abend des zweiten Literaturtags in Krems zu einem Höhepunkt.

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