Mautern und Severin einst und jetzt
Favianis - Mutaren - Mautern: Severin ist immer dabei !
Die erstmalige Erwähnung des heutigen Mautern stammt aus dem ersten Jahrhundert nach Christus: Es war eine Siedlung, die rund um das römische Kastell Favianis entstanden ist. Als Mutaren trat der Ort dann im frühen Mittelalter wieder als Zollstation in Erscheinung und wurde sogar im Nibelungenlied besungen.
Favianis bzw. Mautern liegt an einem besonderen geografischen Schnittpunkt: als Verkehrsknotenpunkt Ost-West die Donau entlang (bevor die damals unregulierte Donau-Au begann) und Nord-Süd vom Wald- und Weinviertel nach Süden. Kein Wunder also, dass hier schon vor vielen Jahrhunderten versucht wurde, die Donau zu überschreiten. Auch ein paar Kilometer oberhalb erahnen die jetzigen Bezeichnungen die frühere Nutzung: Rossatz (um Rösser auf die andere Donauseite zu übersetzen) und Watstein (wo man bei Niedrigwasser die Donau angeblich durchwaten konnte).
„Kulturweg Favianis Mutaren Mautern“
Mit insgesamt acht Stationen führt der „Kulturweg Favianis Mutaren Mautern“ von der Römerhalle durch die Stadt Mautern und weist die Besucher auf interessante geschichtliche Ereignisse in Mautern hin. So erfahren Sie sowohl historisch wichtige Parameter, wie zum Beispiel wann und woher die Römer kamen, wie das Christentum in Mautern Einzug hielt, aber auch was Mautern mit den Nibelungen zu tun hat oder wie der Heilige Severin und ein Bär den Bewohnern in Not halfen.
In der Zeit der Völkerwanderung wurden nach und nach die Donaufestungen aufgegeben und die römische Bevölkerung zog sich nach Italien zurück. In vielen Jahrhunderten zogen immer wieder Kriegerscharen verschiedener Völker in das Gebiet östlich von Mautern („Mauterner Feld“). Im Zweiten Weltkrieg errichtete die Deutsche Wehrmacht ein Truppenlager, das dann als russisches Lager diente. Seit 1956 ist Mautern wieder bzw. immer noch Garnisonsstadt.
Am 30. Juli 2021 wurde der Donau-Limes in Deutschland, in Österreich und in der Slowakei in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Mautern ist mit seinen erhaltenen Mauern, Türmen und noch unterirdischen „Schätzen“ des Römischen Kastells Favianis ein Teil davon. Schon seit dem Jahr 2002 listet die UNESCO die Wachau als Weltkulturerbe; auch Mautern hat Anteil daran.
Der berühmteste Mauterner ist wohl der „Heilige Severin“ - bekannt als „Severin von Noricum“ (410 bis 482 nach Christus; Gedenktag ist der 8. Jänner) als Missionar und Klostergründer. Über sein Leben berichtet Eugippius in einer Gedenkschrift, die unter „Vita Sancti Severini“ („Das Leben des Heiligen Severin“) erschienen ist. Eugippius war der dritte Abt des von Severin gegründeten Ordensklosters Favianis, das nach Severins Tod nach Italien verlegt wurde - die Lage an der Donau war wegen der Germaneneinfälle unhaltbar geworden.
Somit sind einige Objekte dem Heiligen Severin gewidmet oder nach ihm benannt: Severinkloster (die vermutete sakrale Wirkungsstätte des Severin), Severinstadl (beim Pfarrhof), am Severinweg zum Severinhof (Heuriger Schwaighofer; der Haushund Severin verstarb vor einigen Jahren), Severin-Statue (neben der Kirche), Severin-Statue (an der Umfahrungsstraße), Severin-Statue (in der Pfarrkirche), Severin-Bildstock (bei der Kaserne), Severingasse (im Nordostteil von Mautern), Severinheim (Pflege- und Betreuungszentrum), Severinklause (vermuteter Aufenthaltsraum im Burgus „Ad Vineas“) … .
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