Das Sterben der Vögel
BirdLife Österreich beziffert den Rückgang der Singvögel in der Kulturlandschaft zwischen 1998 und 2013 mit 37%. Das ist mehr als ein Drittel, nicht eingerechnet ist der Rückgang seit den 1980er Jahren, der da schon einen Absturz mancher Arten auf 10% ihres ursprünglichen Bestandes betrug. Diese Angaben decken sich auch mit dem subjektiven Empfinden vieler Menschen, die sich oft in der Natur bewegen. Während man in einigen Kreisen die Antworten noch oft im Vorhandensein von Raubtieren vermutet, sind andere der heißen Spur schon näher gekommen. Der Grünlandverlust im Bezirk Südoststeiermark beträgt seit den 1980er Jahren um die 50 %. Die Streuobstgärten verschwinden und für Hecken und andere Landschaftselemente gibt es keinen Platz mehr in der industriell genutzten Landwirtschaft der heutigen Zeit. Schuld ist auch die Werbung über die Lebensmittel. Sie vermittelt nach wie vor ein Bild harmonischer Landschaften. Diese sind jedoch im Innern schwerst verletzt und vergiftet.
Die österreichische landwirtschaftliche Lobby will nun weitere Mittel für die naturschutzfachlich notwendigsten Maßnahmen streichen und vorhandene kürzen. Dies zu Gunsten weiterer Intensivierungsschritte und Überproduktion. WWF Österreich fordert mindestens 10 % der landwirtschaftlichen Mittel für Maßnahmen, die im Einklang mit dem Naturschutz stehen. Derzeit sind dies 3%.
Ein weiterer Faktor ist die überbordende Zunahme des individuellen Verkehrsaufkommens. Über 60 % der Todesfälle einzelner Arten während der Brutsaison müssen dem Verkehr zugeordnet werden. Dies trifft vor allem die Arten, die nur eine Brut im Jahr haben.
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