Eismann rafft Ernte dahin
"Als ich am 18. Mai in der Früh sah, dass es sogar im Hof minus ein Grad hat, da wusste ich: es ist passiert." Franz Rehrl, selbst Rossatzer Winzer ist geschockt: "Beim Wein gibt es durchaus 100-prozentige Ausfälle und zwar in allen Weinbaubereichen." Franz Rehrl ist aber auch Kammersekretär der Kremser Bezirkbauernkammer und weiß: "Es wurde sehr viel geschädigt, von Acker bis Weinbau, Getreide und Mais." Erwartet hat diesen spätesten Eismann seit 1943, der mit bis zu Minus fünf Grad die Ernten ganzer Landstriche dahinraffte freilich niemand. Rehrl: "Das war ein Naturereignis, das die Leute erschlagen hat." Statt der Aussicht auf üppig gefüllte Weinfässer, bleibt also nur das sprichwörtliche "Durch die Finger-Schauen", oder? "Die nächsten Wochen werden zeigen, ob etwas nachtreibt, bei gewissen Sorten wird das möglich sein", gibt sich Rehrl noch unsicher. Unsicher ist auch, worauf die Bevölkerung zu Weihnachten ihre Kugeln hängt. Zwischen 20 und 40 Prozent aller Chrisbäume sind nach dem Frost auf Freitag nicht mehr zu retten. Die Tannen, die bereits im Austrieb waren, wurden Opfer der Eisattacke. Nach den hochsommerlichen Rekordtemperaturen Ende April schlug also jetzt ein Nachzügler der Eismänner voll zu.
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