Bilanz 2023
Hilfe bei Insolvenz und Karenz bei Arbeiterkammer gefragt
Die Kremser Bezirksstelle der Arbeiterkammer (AK) kann sich nicht über zu wenige Anfragen beklagen. Über 15.000 Menschen haben im Jahr 2023 bei der Bezirksstelle angedockt. Vor allem die Teuerung beschäftigt viele Kremser immer noch.
KREMS. Vor der Arbeiterkammerwahl 2024 wird Bilanz gezogen. Im Jahr 2023 haben niederösterreichweit 156.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Hilfe der AK gesucht. Dabei habe die AK laut eigenen Angaben 90,1 Millionen Euro erkämpft. Am häufigsten wandten sich die Menschen an die AK, um ihren Lohn oder ihr Gehalt überprüfen zu lassen. Auch Probleme beim Ende eines Arbeitsverhältnisses oder Fragen zur Karenz waren gefragt.
„Bei einem großen Teil der Anfragen konnten wir schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem wir die Lohnabrechnungen überprüft haben“
, so AK Niederösterreich-Vizepräsidentin Angela Fischer.
Viele Insolvenzen in Niederösterreich
Deutlich mehr Menschen als im Jahr 2022 brauchten 2023 Hilfe, nachdem die Firma in die Insolvenz geschlittert war. Besonders der Fall der Kika-Leiner Gruppe war in NÖ großes Thema. Laut Fischer wurde 7.900 Arbeitnehmern geholfen, ihre Ansprüche beim Insolvenzentgeltfonds anzumelden. Probleme hätte es auch immer wieder bei Abfertigungen gegeben. Einige Arbeitgeber hätten sie gar nicht bezahl oder falsch berechnet. Teilweise geht es bei solchen Fällen um zehntausende Euro.
Krems: 15.000 Menschen bei AK angedockt
Auch in Krems tut sich so einiges bei der AK. Insgesamt habe man fast 3,3 Millionen Euro für die Mitglieder eingebracht - davon 2,215.406 Euro im Arbeits- und Sozialrecht.
„Mehr als 15.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“
, so Bezirksstellenleiterin Doris Schartner. Während bei einem Großteil der Fälle eine rasche Auskunft ausreichend war, wurde bei 5.400 Fällen eine weitere Beratung benötigt. Vor allem die Teuerung wäre demnach bei vielen Arbeitnehmern wichtiges Thema.
„Es gab hier verzweifelte Situationen, wo beispielsweise Löhne zu spät ausgezahlt wurden“
, so Schartner. Dadurch hätten einige Arbeitnehmer Probleme gehabt, ihre Rechnungen zu zahlen. Auch beim Thema Karenz verzweifeln viele Arbeitnehmer. „Das Thema Karenz wird von Jahr zu Jahr komplizierter - da blicken viele gar nicht mehr durch.“
Arbeiterkammerwahl im April
Abschließend weißt Vizepräsidentin Angela Fischer auf die bevorstehende Arbeiterkammerwahl vom 10. bis 23. April 2024 in Niederösterreich hin.
„Für die 490.000 unselbstständig Erwerbstätige in Niederösterreich ist das wohl die wichtigste Wahl. Schließlich setzt sich die Arbeiterkammer dafür ein, die Bedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern.“
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