Südtiroler Platz in Krems: „Das wird nie ein Platz werden!“

VHS-Leiter Leo Faltus (rechts) mit Ernst Kalt.
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  • VHS-Leiter Leo Faltus (rechts) mit Ernst Kalt.
  • hochgeladen von Manfred Kellner

KREMS (mk). Um die Geschichte, die Gegenwart und die mögliche Zukunft des Südtiroler Platzes in Krems ging es am 9. Mai 2017 in einem Vortrag von Stadthistoriker Ernst Kalt im wohlgefüllten Dinstlsaal der Kremser Bank.

Der Kremser Volkshochschulleiter Leo Faltus als Veranstalter begrüßte neben Vizebürgermeister Gottfried Haselmayer eine Reihe von Stadt- und Gemeinderäten und weitere prominente Besucher sowie als „Stargast“ den Referenten Ernst Kalt.

In einer kompakten Einführung in das Thema referierte Faltus die Auffassung des österreichischen Architekten, Stadtplaners sowie Städtebau- und Kulturtheoretikers Camillo Sitte (1843 – 1903), welche Komponenten einen „gelungenen Platz“ ausmachen – etwa das Freihalten der Platzmitte, die Geschlossenheit des Platzes und die Einbindung in eine Gruppe von Plätzen. Ernst Kalt griff diese theoretische Einführung mit den Worten auf: „Der Südtiroler Platz wird nie ein Platz werden!“

Nach einer Reihe von Darstellungen der Stadt Krems in historischen Stichen und Stadtplänen ging Ernst Kalt auf die Geschichte von vier Gebäuden ein, die am heutigen Südtiroler Platz stehen: auf das Steiner Tor, auf das Café Stadtpark, auf das Kreisgericht und auf den Brauhof. Mit alten Ansichtskarten und Fotografien belegte er die oft sehr widersprüchliche Geschichte dieser Bauten und der Haltung von Bürgern und Gemeinde zu ihnen.

Ebenso widersprüchlich das Geschehen auf dem erst seit 1938 so genannten Südtiroler Platz: Aufmärsche und Paraden bestimmten oft das Bild, aber auch Umzüge zu Turnfesten und Stadtjubiläen, die Vorläufer der Landesausstellung sowie Auto- und Motorradrennen sowie dann bis in die Gegenwart der zunehmende Autoverkehr. In seinem Vortrag ging es Kalt in erster Linie um Geschichte, aber – zur Freude des Publikums – auch immer wieder um Geschichten, die mit dem Platz und mit Krems verbunden sind.

Mit Blick auf die aktuellen Planungen und Diskussionen zog Ernst Kalt das Fazit: „Der Südtiroler Platz war nie ein Platz und wird auch nie einer werden. Er ist in erster Linie eine Verkehrsfläche!“

Kalt bedauerte, dass sich die Planung für die Neugestaltung dieses städtischen Raumes weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit abspielen. Wie groß das Interesse der Kremser Bevölkerung an diesem Platz ist, zeigt allein schon der sehr gute Besuch dieser Veranstaltung – obwohl sie ja „nur“ eine Wiederholung des Kalt-Vertrags vom Jahresanfang war.

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