„Glück ab, gut Land!“: Generalüberholter Hagelflieger wieder in Dienst gestellt
GNEIXENDORF (mk) Die generalüberholte und neu ausgestattete Cessna OE-DLS des Kulturenschutzvereins Langenlois und Umgebung – auch bekannt als „Hagelflieger“ – wurde am Samstag, den 21. Mai, in einer kleinen Feierstunde auf dem Flugplatz Gneixendorf wieder in Dienst gestellt und vom Kremser Altpfarrer Helmut Buchegger gesegnet.
Hannes Eckharter, Geschäftsführer des Kulturenschutzvereins, konnte eine Reihe von Ehrengästen zu der Feierstunde auf dem Flugplatz am Hangar der Hagelflieger begrüßen: Ökonomierat Erich Kroneder sen. etwa, den Landtagsabgeordneten Josef Edlinger, Pfarrer Helmut Buchegger, den Obmann des Kremser Fliegerclubs Gert Kuntner sowie die Bürgermeister Anton Pfeifer aus Grafenegg und Hubert Meisl aus Langenlois.
Das ist ein „Freudentag“ für die Hagelflieger, betonte der Landtagsabgeordnete Josef Edlinger in seinem Grußwort, und er unterstrich, dass die Flieger jetzt wieder für die Herausforderungen der Hagelabwehr gerüstet seien. Auch im Namen des Landeshauptmanns Erwin Pröll wünschte er den Hagelfliegern möglichst wenige Einsätze, immer eine gesunde Rückkehr und die erfolgreiche Abwehr des Hagelschlags. Hannes Eckharter informierte darüber, dass die neue Ausrüstung für die Cessna 123.000 Euro gekostet habe – je ein Drittel dieser Kosten tragen das Land Niederösterreich und die Gemeinden, die von den Hagelfliegern geschützt werden. Fliegerclub-Obmann Gert Kuntner stellte fest, dass das Fliegen nicht nur ein Hobby sei, sondern für viele – wie für die Hagelflieger – eine echte Berufung. Er gab der neu ausgestatteten Cessna des Kulturenschutzvereins den Fliegergruß mit auf den Weg: „Glück ab, gut Land!“
Pfarrer Helmut Buchegger, selbst passionierter Flieger, zitierte zunächst aus dem alttestamentarischen Buch Jesus-Sirach, in dem Schönheiten der Natur, aber auch ihre Bedrohungen geschildert werden: „Seine Allmacht ballt die Wolken zusammen und schlägt aus ihnen Hagelsteine“, heißt es da etwa. Buchegger wünschte den Pilotinnen und Piloten, „die dann aufsteigen, wenn andere landen“, dass ihr Dienst immer gefahrlos verläuft und dass er einen positiven Effekt hat, es also möglichst keine Hagelschäden gibt. Begleitet von den Geräuschen landender und startender Maschinen spendete er der Cessna den Segen.
Info: Hagelflieger
Seit den späten 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bemüht sich kleine Gruppe von Enthusiasten, die Umgebung von Langenlois und Krems vor schwerwiegenden Hagelschäden zu bewahren. Heute wird der Hagel mit international erprobten und praktizierten Verfahren bekämpft. Zwei Pilotinnen und zehn Piloten sowie drei Flugzeuge sind dafür am Flugplatz Gneixendorf stationiert. Ihr Einsatzgebiet: das Kamptal, die Wachau, das Kremstal, das Traisental und das Weinbaugebiet am Wagram.
http://www.hagelabwehr.com/
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