Ausstellung
Anne Frank rüttelt in Wörgl auf

- Geschichtelehrerin Anita Praschberger-Gschwentner (links) und Anne Frank Verein-Koordinator Aaron Peterer (rechts) mit einem Teil der Wörgler Peer-Guides der Ausstellung „Lasst mich ich selbst sein.“
- Foto: Veronika Spielbichler
- hochgeladen von Barbara Fluckinger
Die Ausstellung über Anne Franks Lebensgeschichte im BRG Wörgl lief von 4. bis 20. Oktober. Das Besondere: Jugendliche Guides aus verschiedenen Klassen und Schulen begleiteten die Ausstellung.
WÖRGL. „Lasst mich ich selbst sein“ – lautet der Titel einer Ausstellung über die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens Anne Frank, das wie Millionen anderer Jüdinnen und Juden und ausgegrenzter Menschen von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Die berührende Ausstellung, die den Horror aus Sicht der Jugendlichen und ihrer Familie dokumentiert, wurde von 4. bis 20. Oktober 2022 erstmals im BRG Wörgl gezeigt.
1944 schrieb Anne Frank den Satz „Lasst mich ich selbst sein“ in ihr Tagebuch. Da war sie mit Familie und Freunden bereits fast zwei Jahre im Versteck in Amsterdam. Was fühlte und dachte sie? Wie erträgt man jahrelange Isolation, ständige Angst und Eingesperrt sein mit wenigen Menschen auf engstem Raum? Warum musste sie sich verstecken – und kann so etwas heute wieder passieren? Auf einfühlsame Weise erzählt die Ausstellung Anne Frank´s Biografie und nimmt auf Augenhöhe Jugendliche heute auf eine emotionale Reise mit.
Jugendliche Guides begleiteten
In der Aula des BRG Wörgl begleiteten jugendliche Guides auch selbst durch die Ausstellung – 30 Klassen des Bundesschulzentrums, darunter alle dritten bis sechsten Klassen des Bundesrealgymnasiums sowie weitere Klassen von Handelsakademie und Handelsschule. Durch die öffentliche Präsentation in der Aula erreichte die Wanderausstellung alle und mit einem Besuchertag aus schulextern Interessierte. „Unsere Maturanten gingen selbständig durch“, beobachtete Anita Praschberger-Gschwentner, die am BRG Geschichte und Politische Bildung unterrichtet und die Koordination der Ausstellung an der Schule übernommen und dafür mit Aaron Peterer, Koordinator des Anne Frank-Vereins Österreich eng zusammengearbeitet hat. Ihr Resümee: „Wir erhielten sehr viel gutes Feedback.“
Bereits im Juni bereitete Aaron Peterer die Jugendlichen bei einem zweitägigen Peer-Guide-Training in der Zone Wörgl auf die Ausstellungsbegleitung vor. Insgesamt haben 24 Schülerinnen und Schüler aus dem Reitmann-Gymnasium in Innsbruck, aus dem Kufsteiner Gymnasium und aus dem BRG Wörgl aus jeweils 5., 6. und 7. Klassen die Ausbildung absolviert. Im BRG Wörgl beeindruckten neun Guides aus den Klassen 7B und 6A, wobei Aaron Peterer bei seinen Workshops immer auch Wert darauf legt, die Jugendlichen für Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus heute zu sensibilisieren.
Mehr über die Ausstellung
Der Anne Frank Verein Österreich mit Sitz in Wörgl koordiniert seit 2002 die Tournee der internationalen Anne-Frank-Ausstellung in Österreich und organisiert Bildungsaktivitäten (Info www.annefrank.org). In Zusammenarbeit mit dem Wörgler Heimatmuseumsverein wurde 2016 die Ausstellung zum NS-Zwangsarbeiterlager in Wörgl-Söcking erstellt. Aaron Peterer fertigte dafür mit BRG-SchülerInnen Memory-Walk-Videos über Gedenkstätten an Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus in Wörgl. Seit Dezember 2019 leitet er ein Erinnerungskultur-Schulprojekt in Kooperation von Anne Frank Verein und Museumsverein am BRG Wörgl zur Gestaltung eines Monumentes für das Zwangsarbeiter-Durchgangslager in Söcking. Nach Corona-Pandemie bedingter Unterbrechung wird es nun fortgesetzt. (vsg)
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