Passionsspiele
Erler Jesus-Darsteller sind nicht nur auf der Bühne ein Team

- Teamgeist auf und neben dem Platz: Die beiden Freunde teilen nicht nur die Hauptrolle bei der Passion, sondern auch die Leidenschaft für den Fußball.
- Foto: O&K Kommunikation
- hochgeladen von Christiane Nimpf
Christoph Esterl und Stefan Pfisterer werden 2025 als Jesus-Darsteller auf der Bühne in Erl zu sehen sein. Die beiden sind nicht nur langjährige Freunde, sondern teilen auch eine Leidenschaft abseits der Passionsspiele: den Erler Fußballverein.
ERL. Wenn die Haare in Erl wieder länger werden, ist eines klar – die Passionsspiele stehen wieder vor der Tür. Der Probenbeginn für das Passionsjahr 2025 steht unmittelbar bevor. Zwei, die derzeit schon mitten in den Proben stecken, sind die beiden Jesus-Darsteller Christoph Esterl (36) und Stefan Pfisterer (32). Sie werden im kommenden Jahr, gemeinsam mit über 500 Personen, unter der Regie von Schauspieler Martin Leutgeb bei den Passionsspielen in Erl mitwirken.
Nicht nur Passion bringt Gemeinschaft
Die Passionsspiele lösen bei der Erler Bevölkerung immer wieder etwas ganz Besonderes aus, das weiß auch Christoph Esterl.
"Man sitzt mit vielen Menschen beisammen, beim Proben und auch später bei den Aufführungen und kommt ins Gespräch. Das bringt die Dorfgemeinschaft enger zusammen",
sagt Esterl. Neben dem Passionsspielhaus gibt es aber noch etwas, das die Erlerinnen und Erler zusammen bringt: der Fußballplatz. Die beiden Hauptdarsteller Christoph Esterl und Stefan Pfisterer sind demnach nicht nur durch ihre Rolle miteinander verbunden, sondern auch durch ihr sportliches Hobby.
"Die Kantine war immer ein beliebter Treffpunkt. Mit unserem Altersunterschied wären wir uns sonst vielleicht nicht begegnet, aber durch den Fußballverein haben wir uns kennengelernt",
erinnert sich Christoph Esterl. "Und lieben gelernt", fügt Stefan Pfisterer schmunzelnd hinzu.

- Treffpunkt Kantine: Für Christoph (li.) und Stefan (re.) war der Fußballplatz schon immer ein Ort der Begegnung – hier ist ihre Freundschaft entstanden.
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Schon längst sind die beiden mehr als nur Teamkollegen. Gemeinsame Urlaube, Ausflüge und Geburtstagspartys verbinden die beiden. Aber nicht nur das verbindet Esterl und Pfisterer – beide berufstätig, beide Familienväter. Aber trotz des herausfordernden Alltags haben sie sich entschieden, die Rolle des Jesus zu übernehmen.
"Als ich gefragt wurde, hat meine Frau direkt gesagt: Unbedingt, mach das! Wir stehen hinter dir",
berichtet Stefan Pfisterer. Christoph Esterl erzählt, dass er erst Pro und Contra abwägen musste, auch wenn sein Bauchgefühl sofort "Ja" gesagt hat. "Es bedeutet auch Arbeit, Anspannung und eine große Verantwortung. Aber ich freue mich sehr auf die Zeit, die jetzt kommt", so Esterl.
Erler Dorfidentität: "Passionsfanatismus"
In Erl weiß man, dass das Passionsspiel zur Dorfidentität gehört. Pfisterer spricht sogar von "Passionsfanatismus", den man erst einmal verstehen müsse. Trotz der intensiven Vorbereitungen, die nun beginnen, schaffen es aber beide, ihre Familien in das Passionsjahr zu integrieren.
"Meine Familie und meine beiden Buben haben mich geerdeter gemacht",
beschreibt Christoph Esterl. Für beide Jesus-Darsteller ist es ein Glück, dass ihre Familien mitziehen. "Unsere Frauen und Kinder werden ebenfalls bei der Passion mitwirken, so verbringen wir die Wochenenden trotzdem gemeinsam", freut sich Stefan Pfisterer.

- Teamgeist auf und neben dem Platz: Die beiden Freunde teilen nicht nur die Hauptrolle bei der Passion, sondern auch die Leidenschaft für den Fußball.
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Proben laufen auf Hochtouren
Aktuell wird fleißig zweimal die Woche geprobt, auch an Samstagen. Dann wird der Text geübt, an der Aussprache gefeilt und gemeinsame Ideen fürs Spielen entwickelt.
"Wenn wir eigene Vorstellungen haben, geht der Regisseur oft mit. Er gibt uns direkt Feedback, man weiß sofort, woran man ist, deshalb ist die Probenarbeit sehr angenehm",
beschreibt Pfisterer die Proben. Die beiden Jesus-Darsteller werden dann abwechselnd auf der großen Bühne zu sehen sein. Sie tragen gemeinsam die Verantwortung und können sich im Notfall auch gegenseitig vertreten. Ein "Reserve-Jesus" – wie es in früher gab – wurde abgeschafft.
"Wer nicht gerade Jesus spielt, übernimmt andere kleinere Parts. Das entwickelt sich gerade",
erklärt Stefan Pfisterer. Auch andere Hauptrollen sind doppelt besetzt, um den Ablauf zu gewährleisten. Die Passionsspiele verlangen aber ausnahmslos von allen Beteiligten ein hohes Maß an Engagement und Einsatz.
Mit dieser tiefen Leidenschaft für die Passion gehen die beiden Freunde der wohl bedeutendsten Rolle ihres Lebens entgegen – und schaffen dabei etwas Großes für ihre Heimat. Bühne und Fußballplatz, Passion und Sport – all das sind Orte der Begegnung und des Miteinanders, fest verankert im Herzen von Erl und seiner Gemeinschaft.
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