Rattenberg
Biener Gedenk-Tafel nach Vandalenakt wieder neu montiert
Nach zehn Jahren ziert eine neue Tafel wieder den Turm auf dem Rattenberger Schlossberg.
RATTENBERG. Knapp zehn Jahre ist es her, dass die geschichtsträchtige Marmor-Platte zu Gedenken an Tirols bekanntesten Kanzler auf dem Rattenberger Schlossberg auf mysteriöse Weise verschwand.
2014 gestohlen
Im Herbst 2014 wurde die „Biener-Tafel“ in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von der Ostseite des Bergfriedes am Schlossberg entwendet. Kein leichtes Unterfangen, eine 55 kg schwere und 1 m² große Marmorplatte auf sieben Meter Höhe zu demontieren, berichtete der damalige Bürgermeister. Bis heute rätselt man über die Hintergründe und die Motivation für die Tat. Unverständlich sowieso, aber erst richtig geheimnisumwittert wurde es, als man Bruchstücke der Tafel Wochen später am Schlossberg hinter Sträuchern in eine Totenkopf-Fahne gewickelt fand.
Für neue Tafel fehlte Geld
Natürlich wollte man die Platte, die an den ungerechten Tod durch Henkershand von Dr. Wilhelm Biener – Kanzler von Tirol im 17. Jhdt. – am 17. Juli 1651 auf dem Schlossberg erinnern soll, schnell durch eine neue ersetzen. Anfänglich dachte man an eine günstigere Variante, aber hier hatte auch das Denkmalamt seine Einwände. Für eine Original-Nachbildung fehlte der Rattenberger Stadtgemeinde schlichtweg das Geld, auch weil man sich mit Vandalismus des öfteren konfrontiert sieht, gibt Bürgermeister Bernhard Freiberger zu verstehen.
Tafel hängt wieder
Umso erfreulicher ist es, dass nun durch das intensive und eindringliche Engagement und Bemühen vom Kramsacher Autor Hans Moser eine detailgetreue neue Marmortafel den Burgturm ziert. In seinem neuesten Bestseller aus der Kinderbuchreihe „Toni und Moni entdecken Tirol“ ist nämlich auch ein Kapitel dem Wirken von Kanzler Biener gewidmet.
„In meiner Geschichte spielt die Tafel eine wesentliche Rolle und dann ist es auch wichtig, dass sie wirklich am Turm hängt und zu sehen ist. Deshalb habe ich mich sehr für die Wiedermontage eingesetzt, die Fertigung organisiert, Geld in die Hand genommen und bei der Montage mitgewirkt“,
so der Schriftsteller. Umgesetzt werden konnte das Projekt auch dank der Privatstiftung Sparkasse Rattenberg, die die Fertigungskosten des Steinmetzes übernahm.
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