Stadtmarketing Kufstein: Mühlen mahlen langsam

In den Kufstein Galerien veranstalten die BEZIRKSBLÄTTER am 19. November um 19.30 Uhr unter der Leitung von Christian Mey eine Podiumsdiskussion über das Stadtmarketing Kufstein. | Foto: pro.media kommunikation
  • In den Kufstein Galerien veranstalten die BEZIRKSBLÄTTER am 19. November um 19.30 Uhr unter der Leitung von Christian Mey eine Podiumsdiskussion über das Stadtmarketing Kufstein.
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Seit mehr als 20 Jahren wird in der Bezirkshauptstadt über die Installation eines schlagkräftigen Stadtmarketings diskutiert. Im Gemeinderatswahlkampf 2010 sprachen sich erneut fast alle Fraktionen dafür aus. Trotzdem ist es still geworden um das große Ziel eines gemeinsamen Stadtmarketings.

Schon im Gemeinderatswahlkampf 1992 versprach der damalige Spitzenkandidat der Volkspartei und spätere Bürgermeister Herbert Marschitz ein Stadtmarketing zu installieren. Geworden ist daraus die TopCity unter der Leitung von Dr. Gottfried Preindl: Eine Gesellschaft, die 1996 zur Revitalisierung der Festung Kufstein gegründet wurde.

15 Millionen für die Festung

An die 15 Millionen Euro wurden bisher in das Wahrzeichen der Bezirkshauptstadt investiert. Inzwischen besuchen jährlich rund 175.000 Besucher die Festung. Die nachhaltige Entwicklung der Innenstadt blieb dabei jedoch auf der Strecke. „Kufstein hat vieles verschlafen und befindet sich immer noch in einer Art Dornröschenschlaf“, kritisiert Sandra Bodner, Centerleiterin der Kufstein Galerien am Rande eines Pressegesprächs zum einjährigen Jubiläum des Einkaufstempels, in den das Familienunternehmen an die 35 Millionen Euro investiert hat.

Viele Köche verderben den Brei

Harsche Kritik übt auch Gerhard Brandstätter von der Firma EKAZENT. Er ist externer Centermanager für die Kufstein Galerien mit dem Blick von außen auf die Festungstadt: „In Kufstein gibt es vor allem starke Reibungsverluste zwischen den verschiedenen Organisationen“, weiß der erfahrene Manager, der damit in ein Wespennest sticht: Seit Jahren kochen der Tourismusverband, die Kufsteiner Kaufmannschaft und die TopCity ihr „eigenes Süppchen“. „Vorprogrammiert ist damit ein uneinheitlicher Markenauftritt nach außen“, kritisiert Sandra Bodner, die sich ein stärkers „Miteinander“ in der Festungsstadt wünscht.

Auswahlverfahren läuft

Werner Kainz, Obmann des Wirtschaftsausschusses will die Kritik, dass es still um das Thema Stadtmarketing geworden ist, nicht gelten lassen: „Wir haben in den vergangenen sechs Monaten nach der ersten Einarbeitungsphase insgesamt fünf Marketingunternehmen kontaktiert, die ihre Überlegungen und Ansätze zu einem Stadtmarketing für Kufstein präsentieren sollen.“ Vier davon haben sich in den vergangenen zwei Wochen dem Wirtschaftsausschuss präsentiert. In weiterer Folge soll dann eines der Unternehmen ausgewählt und mit der Erstellung eines Konzepts beauftragt werden. „Die Kosten dafür können je nach Unternehmen und Umfang zwischen 20.000 € und 160.000 € betragen“, so Kainz, der aber mahnend betont, dass es beim Stadtmarketing nicht nur um den Wirtschaftsstandort Kufstein gehe, sondern auch um die Entwicklung der Lebensqualität in der Festungsstadt.

Miteinander oder gegeneinander?

Vollkommen unklar ist jedoch, wie ein künftiges Stadtmarketing aufgebaut werden kann und wie sich die bisherigen Protagonisten Kaufmannschaft, Tourismusverband und TopCity einbringen werden. Die Diskussion dazu eröffnen unter der Leitung von Christian Mey die BEZIRKSBLÄTTER am Freitag, 19. November um 19.30 Uhr in den Kufstein Galerien. Zugesagt haben bereits Bürgermeister Martin Krumschnabel, TVB-Boss Hans Mauracher, ein Sprecher der Kaufmannschaft und Top-City Chef Gottfried Preindl.

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