Die Rad-WM-Woche am besten autofrei verbringen

Zum Start des Eliterennens geht's für die Teilnehmer zuerst Stadtauswärts Richtung Sparchen und dann in einer Schleife retour über den Fischergries und den Unteren zum Oberen Stadtplatz. | Foto: Innsbruck Tirol Sports GmbH
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  • Zum Start des Eliterennens geht's für die Teilnehmer zuerst Stadtauswärts Richtung Sparchen und dann in einer Schleife retour über den Fischergries und den Unteren zum Oberen Stadtplatz.
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BEZIRK (nos). Es wird das größte Sommersportereignis, das Tirol bisher jemals erlebt hat, darüber sind sich nicht nur die Veranstalter einig. Wenn die UCI Straßenrad-WM 2018 durch's Land rollt, werden Hunderttausende aus der ganzen Welt erwartet, Millionen werden an den TV-Schirmen live dabei sein.

"Wir sind Startort für die vier wichtigsten Rennen und sind sehr stolz darauf", erklärt Standortmarketing-GF Thomas Ebner auf der Kufsteiner Festung, wo am 20. Juni das große Rahmenprogramm in Kufstein sowie diverse organisatorische Details präsentiert wurden.
Am Freitag, dem 28. September, wird Bonnie Tyler in der Festungsarena für musikalische Stimmung sorgen, am Samstagabend konnte man in Kooperation mit Peter Lindners "Lindner Music"  aktuelle Chartstürmer für einen Auftritt gewinnen: "Lost frequencies" und "Ofenbach". Der Kartenvorverkauf für die beiden Konzerte startete mit der Präsentation am 20. Juni, für beide gibt es aktuell "Early Bird Tickets", also vergünstigte Eintrittskarten für Frühbucher. 1.000 Karten für Bonnie Tyler gehen anfangs um 38 Euro raus, später werden sie 49 (Arena) bzw. 59 (Kasematten) Euro kosten – an den üblichen Vorverkaufsstellen.

Großer Tross an Teams & Medien

700 akkreditierte internationale Medien, etwa 40 bis 50 TV-Stationen, die teils live über die Rennen berichten – der Werbewert für Tirol sei unschlagbar. "Kufstein hat sicher noch nie so viel Medienpräsenz erlebt", meint TVB "Kufsteinerland" und Standortmarketing-GF Stefan Pühringer. Auch in Sachen Nächtigungen habe man bereits einiges unter Dach und Fach bringen können. So haben sich beispielsweise bereits die Rad-Teams von Italien, Kanada, den USA, Polen, Ruanda und Belgien ein Quartier im Großraum Kufstein gebucht. "Wir erhoffen uns natürlich auch die entsprechende Entourage, die mit anreist", so Pühringer.

Auch auf einen großen Besucherandrang werde man sich einstellen müssen – eine logistische Herausforderung. Neben dem sportlichen und musikalischen Rahmen soll natürlich noch mehr geboten werden: Eine VIP-Tribüne am Oberen Stadtplatz sowie eine VIP-Area im Kulturquartier laden die Hautevolee in die Festungsstadt, Public-Viewing zum Rennen ist ebendort sowie im Stadtpark und am Fischergries geplant, an diesen Plätzen werde auch die Eventgastronomie zu finden sein.
Wieviele Gäste letzten Endes tatsächlich zur WM nach Kufstein kommen werden, das können auch die Veranstalter nur schwer einschätzen. Besonders Individualreisende per Pkw und Caravan können nicht beziffert werden. Zur WM 2013 in der Toskana kamen Angaben zufolge rund eine Million Menschen in die Region in Italien.

Am besten autofrei

"Wir müssen uns stark mit dem Thema Parken, Fußgänger und Verkehr auseinandersetzen", erklärt der TVB-GF weiter. Mehrere Sammelparkflächen an den Abfahrten von der A12 und den Zubringerstraßen sowie "in Bahnhofsnähe" seien geplant – wo genau, könne man aber noch nicht sagen, man stehe mit den Eigentümern in Verhandlung.

Eine erhöhte Taktfrequenz der Bahnverbindungen zwischen Kufstein und Innsbruck sollen Gäste ebenso auf die Schiene locken, wie die Gratisfahrtmöglichkeit für alljene, die ein Ticket für den Zielbereich an der Innsbrucker Hofburg besitzen. Übernachtungsgäste im TVB "Kufsteinerland" sollen ermäßigte Bustickets um 1,50 Euro bei ihren Gastgebern erhalten.
Traditionell sind viele Rennradenthusiasten mit Wohnwägen und Caravans unterwegs. Die will man in Kufstein auf 8.000 Quadratmetern am dafür zur Verfügung gestellten Kasernenareal unterbringen, zudem stünden Campingplätze in Schwoich, Thiersee und Langkampfen bereit. Ein Shuttle-Service nach Kufstein würde überlegt ("notfalls"), an sich glauben die Organisatoren aber, dass man mit dem regulären Öffentlichen Nahverkehr ein Auslangen finden werde.
Pkw werden während der Rad-WM für 8 Euro pro Tag an den Sammelplätzen parken dürfen, drei Euro kommen davon als Konsumationsgutschein retour. Für Caravans werde die Campinggebühr 30 Euro pro Tag ausmachen, so Pühringer. Auch hier gibt's dafür drei Euro als Gutschein zurück. Auch für Zeltende soll es einen Tarif am Kasernenareal geben.

"Bei allem Positiven", so Ebner, werde es auch Behinderungen und Sperren im Zuge der veranstaltungen in und um Kufstein geben. "Wir werden so gut wie möglich informieren", versprechen die Veranstalter. Ein Verkehrsleitsystem an den Zufahrtsstraßen soll Anreisende direkt an freie Parkplätze lotsen. Wenn diese schließlich gefüllt seien, werde polizeilich gesperrt. Eine Kooperation mit dem ÖAMTC soll solche Informationen mehr oder weniger in Echtzeit nach außen kommunizieren.

"Am besten lässt man in Tirol ab dem Autofreien Tag am 22. September sein Auto einfach für diese Woche zuhause stehen"

, meint Georg Spazier, GF der WM-Veranstalterfirma "Innsbruck Tirol Sports GmbH".

In der Kufsteiner Innenstadt werden Absperrgitter so manchen Weg erschweren, besonders in den Rennbereichen. Die Innenstadt – Ekkehard-Hofbauer-Straße von Kreisverkehr bis Marktgasse, Marktgasse zwischen Ekkehard-Hofbauer-Straße und Hans-Reisch-Straße, Unterer Stadtplatz, Oberer Stadtplatz, Hans-Reisch-Straße – bleibt zwischen Donnerstag (11-21 Uhr) und Sonntag (7-19 Uhr) untertags komplett gesperrt!

Nicht nur in und um Kufstein ist also durchaus mit prekären Verkehrsverhältnissen zu rechnen, zumal die Festungsstadt bereits jetzt arg belastet ist. Mit Veranstaltungen wie dem Almabtrieb in Reith im Alpbachtal am WM-Samstag oder dem Kirchtag im Museum Tiroler Bauernhöfe am Sonntag, zu dem in den vergangenen Jahren gut über 50 Reisebusse und zahlreiche Individualgäste anreisten, wir die Verkehrslage etwa auch in der "Region 31" nicht unproblematisch. Das Höfemuseum liegt zudem nicht unweit der Rennstrecke. Es wurden bereits Zufahrtsbeschränkungen vorbereitet.

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