"Der siebte Bua" - Sozialkritisch und heiteres Stück auf der Heimatbühne Ischgl

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Die Theatergruppe Ischgl führte vergangene Woche zum letzten Mal ihr Stück „Der siebte Bua“ im Silvrettacenter in Ischgl auf. Das Publikum wurde auf eine Reise ins 19. Jhd. mitgenommen, in Zeiten, da Tirol noch von Armut und kinderreichen Familien geprägt war, aber auch von kirchlichen Traditionen und dem typischen Dorfcharakter.

Davon ist nicht alles verloren gegangen. Was bleibt bis heute? Themen wie Fremdenangst, Vorurteile, das herrschende Patriarchat und die sogenannte „Freunderlwirtschaft“ kommen im Stück „Der siebte Bua“ gut zum Ausdruck. Wie die Fäden der Lobbygesellschaft gesponnen werden und sich die Angst vor Neuem auswirkt, sind heute nicht anders wie in alten Zeiten. Der Rote Faden im Stück: „Hosch nuit und bisch niamand, geit ma dir nit viel ocht. Bisch eppr hosch Freind haufaweis übr Nocht.“

Es gab den Brauch, dass bei reichem Kindersegen eine hohe Persönlichkeit die Patenschaft übernimmt. Umso mehr verhofft man sich, dass dieses siebte Kind wieder ein Knabe wird. Die Hebamme hat nicht den Mut, dem Bauern die Wahrheit zu sagen, dass es eben ein Mädchen geworden ist und bringt damit einen Stein ins Rollen, der schlussendlich nur so aufgehalten werden kann: Die Wahrheit muss ans Tageslicht.
Ein lustiges und gleichzeitig zum Nachdenken anregendes Schauspiel hat die Heimatbühne Ischgl mit viel Freude und Ehrgeiz auf die Bühne gebracht. Regisseur: Paul Zangerl

Wo: Silvrettacenter, Centerweg, 6561 Ischgl auf Karte anzeigen
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