Die 7. Galtürer Almbegegnung

GALTÜR. Die Galtürer Almbegegnungen sind eine jährlich stattfindende Gesprächsreihe am Vorabend der internationalen Almkäseolympiade in Galtür. Die Veranstaltung wird von der Landjugend und dem Alpinarium Galtür in Kooperation mit dem Forschungszentrum Berglandwirtschaft der Universität Innsbruck organisiert und bildet somit einen Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis.

Die Geschichte der Alpen ist auch eine Geschichte der engen Beziehung von Mensch und Kuh. Seit ihrer Domestizierung vor fast 10.000 Jahren hat die Kuh maßgeblichen Einfluss auf unser Leben und prägt unseren Alltag. Von Bergkäse über Tafelspitz und Lederhose bis hin zur Almidylle: Wir trinken ihre Milch, wir essen ihr Fleisch, wir tragen ihre Haut und wir erholen uns in der von ihr mitproduzierten Kulturlandschaft. Ohne Kuh wäre also vieles anders, insbesondere im Alpenraum.

Gleichzeitig ist das heutige Verhältnis zwischen Mensch und Kuh ausgesprochen zwiespältig. Viele Bauern und Bauerinnen haben ein inniges Verhältnis zu ihren Kühen, geben ihnen schöne Namen und führen sie dann zum Schlachthof. Darüber hinaus haben Kühe eine herausragende kulturelle Stellung, sie gelten als Symbole für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, landen aber auch als Schnitzel auf unseren Tellern. Mit der Entwicklung der Massentierhaltung und Hochleistungszucht einerseits sowie einer verbesserten Gesetzgebung zum Tierschutz andererseits hat sich dieser Zwiespalt in Mensch-Kuh Beziehung in den letzten beiden Jahrhunderten weiter verstärkt.

Es stellen sich daher folgende Fragen:
- Wie gehen wir als Gesellschaft und als Einzelperson mit diesem Zwiespalt um?
- Ist die heutige Form der Mensch-Kuh Beziehung noch symbiotisch oder nicht längst ausbeuterisch und daher moralisch verwerflich?
- Welche Auswirkungen haben Entwicklungen am Markt, in Wissenschaft und Technik, im Zuchtwesen oder im Tierrecht auf die Tierhaltung und das Verhältnis zwischen Mensch und Kuh?
- Und: Wohin sollte sich das Mensch-Kuh-Verhältnis in Zukunft entwickeln?

Darüber debattieren:
- Beat Bachi – Archiv für Agrargeschichte in Bern
- Historiker – Michael Bohm – Arbeitskreis „Tierschutz aktiv Tirol“
- Volkschullehrer – Bianca Erath – Kräuterbauernhof Erath in Au, Bregenzerwald, Bäuerin
- Florian Werner – Autor des Buches „Die Kuh – Leben, Werk und Wirkung“
- Reinhard Winkler – Tiroler Braunviehzuchtverband sowie das Publikum!

Moderation: Markus Schermer – Universitat Innsbruck

Wo: Alpinarium Galtur
Wann: Freitag, 28. September 2012, 19.30 Uhr (Eintritt frei!)

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