Ein schweres Erbe angetreten

Der neue Vorstand rund um Obmann Christian Rudig (vorne links) kann nach einem anstrengenden Jahr wieder lachen.
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LANDECK (Me.). Seine Kraft hat der neue Vorstand im Bezirksmuseumsverein im vergangenen Jahr zu 100 Prozent in die Vereinsarbeit gesteckt, wie Obmann Christian Rudig bei der jüngsten Jahreshauptversammlung versicherte. Dabei musste die Vereinsführung feststellen, dass der eine und andere Stein auf dem Weg die Arbeit erschwerte.
"Wir übergeben ein schuldenfreies Museum mit einem Guthaben von 1.059,46 Euro", zitierte Rudig die alte Vereinsführung bei der Jahreshauptversammlung im Vorjahr – nachdem der Budgetrahmen beim Umbau vom Schloss explodierte, lag der Schuldenstand noch wenige Monate zuvor bei mehr als 600.000 Euro. Rudig kopfschüttelnd: "Die Realität hat uns aber eines besseren belehrt."

Unerwartete Investitionen und Rechnungen

Wie sich nämlich herausstellte, trafen diverse Rechnungen und Mahnungen ein, ebenso Zahlungsaufforderungen von Inkassobüros. "Der tatsächliche Fehlbetrag an Barmitteln belief sich auf rund 87.000 Euro", berichtete der Obmann. Ohne eine außerordentliche Subvention der Kulturabteilung des Landes und die Unterstützungsbeiträge der Stadtgemeinde, "wäre es nicht möglich gewesen über die Runden zu kommen." Bis der Vereinssaldo wieder auf 0 ist, müssten Vorauszahlungen noch bis zum Jahr 2018 geleistet werden, so Rudig.
Ein anderes schweres Erbe war das undichte Dach im Schloss. Der Obmann berichtete: "Wir entdeckten Wasserflecken an der Decke. Die Mitarbeiterinnen erzählten uns, dass sie bei Gewitter öfters Kübel unterstellen mussten." Mit rund 2.000 Euro schlugen die Dachsanierung und lange abgelaufene Feuerlöscher zu Buche.

Austrittswelle trat nicht ein

Doch damit nicht genug: Mit großen Schrecken stellte man fest, dass sich der Museumsverein 2011 verpflichtete das Interreg-Projekt über die Schwabenkinder vorzufinanzieren. Rudig verärgert: "Man ging diese Verpflichtung ein in einer Zeit, wo das Wort Konkurs schon im Raum stand."
Mithilfe des Landecker Regionalmanagements (RegioL) konnte das Projekt jedoch abgeschlossen werden.
Vorrangiges Ziel sei es dann gewesen das Museum in positive Schlagzeilen zu bringen, daher habe man Stillschweigen gegenüber den Medien vereinbart. "Wir waren dran, den Verein wieder aus stürmischen Gewässern in einen ruhigen Hafen zu führen", sagt Rudig.
Die Mitgliederaustrittswelle, die der neuen Vereinsführung prophezeit wurde, traf nicht ein, ist Rudig stolz: "Es gab fünf Austritte und 36 Neueintritte." Außerdem stimme die Besucheranzahl nach wie vor – mit rund 11.000 Besuchern konnten die Besucherzahlen der Vorjahre wieder erreicht werden.

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