„Wo Gott mich haben will“
Generaloberin der Barmherzigen Schwestern
- Schwester Barbara Flad ist seit Jahresbeginn die neue Generaloberin der Barmherzigen Schwestern.
- Foto: Marcel Hagen
- hochgeladen von Elisabeth Zangerl
„Ich muss meiner inneren Stimme folgen“ – mit diesen Worten blickt Schwester Barbara Flad, die neue Generaloberin der Barmherzigen Schwestern, auf jene prägende Zeit zurück, in der sie dem Ruf ihres Herzens folgte und in die Ordensgemeinschaft eintrat. Im Gespräch mit MeinBezirk erzählt sie von ihrem persönlichen Weg, ihrer neuen Aufgabe und den Herausforderungen, die damit einhergehen.
ZAMS. (lisi). Seit Jahresbeginn steht die Kongregation der Barmherzigen Schwestern von Zams unter neuer Leitung: Schwester Barbara Flad, gebürtig aus München und seit 2005 Mitglied des Ordens, wurde zu Jahresbeginn zur Generaloberin gewählt und tritt damit die Nachfolge von Schwester Maria Gerlinde Kätzler an. Nach ihrem Theologiestudium – wie bereits zuvor, wo sie in England war – zog es Schwester Barbara Flad ins Ausland.
„Ich wollte Spanisch lernen“,
erzählt sie. Über einen Studienkollegen entstand der Kontakt zur Niederlassung der Barmherzigen Schwestern in Peru, wo sie schließlich mehrere Monate verbrachte und wertvolle Erkenntnisse sammelte:
„Die Möglichkeit, einem Orden beizutreten bestand für mich“,
erzählt sie weiter und verrät ihre Grunderkenntnis nach ihrer Zeit in Peru – nämlich, dass die Schwestern im Orden „normale Menschen“ sind, sprich: Viele gängige Vorstellungen über das Leben im Kloster konnte Schwester Barbara Flad aus eigener Erfahrung widerlegen. Mit 28 Jahren trat sie folglich in die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern ein. Der Eintritt in eine Ordensgemeinschaft ist keine schnelle Entscheidung, sondern gleicht viel mehr einem tiefgreifenden, mehrstufigen Prozess: „Zu Beginn könnte man sich noch umentscheiden“, erklärt Schwester Barbara, die rückblickend jeden weiteren Schritt als „stärkeres Hineinwachsen in die Ordensgemeinschaft“ bezeichnet.
„Dort, wo Gott mich haben will“
„Es war da ein Gefühl, dass ich am richtigen Ort bin – dort, wo Gott mich haben will“,
mit diesen Worten erklärt die Generaloberin ihre damalige Entscheidung für ein Leben in der Ordensgemeinschaft. Während sie ihrem Herzen folgte, begleiteten sie auch kritische Stimmen:
„Ich habe meine Entscheidung meinen Eltern per Brief mitgeteilt – meine Mutter hat mir damals zehn Gründe zurück geschrieben, warum ich das nicht machen sollte. Zum Schluss schrieb sie jedoch, dass es meine Entscheidung sei und sie, meine Eltern, meinen Weg mit mir gehen“,
erinnert sich Schwester Barbara und erzählt: „Für mich stand fest, dass ich meiner inneren Stimme folgen muss.“ Nun ist sie seit Jahresbeginn Generaloberin der Barmherzigen Schwestern in Zams – die Kongregation, der sie vorsteht und zu der insgesamt über 90 Schwestern in Österreich, Südtirol und Peru zählen (50 in Zams) konzentriert sich auf soziale, gesundheitliche und Bildungsaufgaben. Folglich stehen den Schwestern beruflich viele Möglichkeiten offen – etwa Anstellungen im Krankenhaus, im Pflegeheim, Schulen, Seminarhäusern oder direkt im Mutterhaus-Komplex (Verwaltung, Küche und vieles mehr).
Umfangreicher Kompetenzbereich
Auch der Kompetenzbereich von Schwester Barbara selbst ist ein überaus umfangreicher, sie erklärt:
„In erster Linie bin ich letztverantwortlich für alle Schwestern. Mein besonderes Augenmerk gilt den Jüngeren, die erst hineinwachsen müssen, ebenso wie den älteren, betagten bzw. pflegebedürftigen Schwestern.“
- Schwester Barbara Flad ist seit Jahresbeginn die neue Generaloberin der Barmherzigen Schwestern.
- Foto: Marcel Hagen
- hochgeladen von Elisabeth Zangerl
Auch Personelles und andere Management-Aufgaben entfallen in ihren großen Aufgabenbereich. So ist Schwester Barbara als Führungskraft auch mit strategischen Ausrichtungen oder finanziellen Agenden konfrontiert. Was ihr wichtig ist?
„Dass unsere Werte gelebt werden, das möchten wir auch an unsere Mitarbeitenden weitergeben – das funktioniert nicht ausschließlich über ein Handbuch, sondern über Schulungen und viele Gespräche“,
bekräftigt sie.
„Seelisch und körperlich gesund“
Ihr Ziel für die Zukunft?
„Dass wir einen guten Weg finden und Menschen, die diesen mit uns gehen – in unserer Gemeinschaft oder in einer anderen Form“,
erklärt Schwester Barbara, die in Anbetracht an rückläufige Nachwuchszahlen analysiert: „Eine individuelle Lebensgestaltung erachten viele Menschen als Vorteil.“ Sie ist überzeugt, dass ein Leben in einer Gemeinschaft einen Mehrwert mit sich bringt:
„Wir Menschen sind ausgelegt auf ein Miteinander“,
ist sie überzeugt und: „Das Leben in einer Gemeinschaft hält seelisch und körperlich gesund. Deswegen haben Ordensfrauen auch eine längere Lebenserwartung.“ Sie selbst schöpft Kraft für ihren Alltag in der Natur:
„Diese bringt für mich einen großen Erholungseffekt mit sich, ich bin viel draußen“,
gesteht Schwester Barbara Flad. Im Sommer geht sie gern wandern und verrät, neuerdings ein neues Dienst-E-Bike zu bekommen: „Schauen wir mal, wo mich das hinträgt“, sagt sie lächelnd.
- Im Sommer geht Schwester Barbara gern wandern.
- Foto: Marcel Hagen
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Sobald der Winter kommt, schnallt sie gern ihre Tourenski an. Das hat auch ökonomische Gründe:
„Wir legen ja ein Armutsgelübde ab und Skipässe sind nahezu unerschwinglich – zudem ist es schön, allein oder mit Freunden inmitten der Natur zu sein und den Schnee glitzern zu sehen.“
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