Land Tirol setzt auf Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden

LRin Patrizia Zoller-Frischauf (re.) und Isolde Kafka von der Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung setzen auf Barrierefreiheit in Amtsgebäuden. | Foto: Land Tirol/Aichner
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  • LRin Patrizia Zoller-Frischauf (re.) und Isolde Kafka von der Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung setzen auf Barrierefreiheit in Amtsgebäuden.
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TIROL. Rund 1,5 Millionen Euro jährlich investiert das Land Tirol zusätzlich zur barrierefreien Ausführung von Neubauvorhaben aus dem Bereich der Instandhaltung in die behindertengerechte Ausführung und Umgestaltung von Amtsgebäuden, Schulen und sozialen Einrichtungen.
„Bei Neubauten setzt das Land Tirol als Bauherr standardmäßig auf Barrierefreiheit. Im Bestand ist es jedoch oftmals schwierig und kostspielig, die hohen Standards zu erreichen“, schildert die für den Landeshochbau zuständige LRin Patrizia Zoller-Frischauf die Herausforderungen speziell auch bei denkmalgeschützten Objekten. Die Landesrätin ist sich nicht nur der Verpflichtung und Notwendigkeit von Barrierefreiheit bewusst: „Das Land Tirol hat hier auch eine Vorbildwirkung.“

In Landesbauten hat sich viel getan

Dass sich in den öffentlichen Gebäuden des Landes Tirol viel getan hat, bestätigt Isolde Kafka von der Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung. Diese Landeseinrichtung überwacht die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderungen. „Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft für alle Menschen, insbesondere auch für Menschen mit Beeinträchtigungen“, erklärt Kafka. Die Beseitigung von baulichen Barrieren sei ein ganz wesentliches, wenn auch bei weitem nicht das einzige Thema.
Seit 2010 liegt eine Bestandsaufnahme über die behindertengerechte und barrierefreie Gestaltung, Einrichtung und Ausstattung von Amtsgebäuden und öffentlichen Einrichtungen des Landes Tirol vor.
„Als Erstes wurden jene Bereiche in Angriff genommen, die von den Bürgerinnen und Bürgern besonders stark frequentiert sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffung barrierefreier Zugangs- und Eingangsbereiche und der behindertengerechten Erschließung der Gebäude durch den Einbau von Rampen, Aufzügen oder Hebebühnen“, erklärt Dieter Probst, Leiter der Abteilung Hochbau.

Kleine Maßnahme – große Wirkung

„Es muss gar nicht der Rollstuhl sein, selbst mit dem Kinderwagen oder einem gebrochenen Bein wird manche Treppe zum nahezu unüberwindbaren Hindernis“, weiß LRin Patrizia Zoller-Frischauf. Oft sind es kleine Maßnahmen, die einen großen Unterschied machen.
Ein ausreichend langer Handlauf auf beiden Seiten einer Treppe oder einer Rampe kann für ältere oder gehbehinderte Menschen eine enorme Erleichterung sein. Bei Liften etwa kommt es darauf an, dass sie groß genug sind und auch die Ein- und Ausstiegsbereiche Bewegungsfreiheit bieten.

Vorhaben 2014

Im heurigen Jahr wird im Zuge der Generalsanierung der BH Kitzbühel eine behindertengerechte Adaptierung des Bestandsgebäudes vorgenommen. Auch die Landesforstdirektion in der Innsbrucker Bürgerstraße wird behindertengerecht adaptiert und mit einem Aufzug und WCs für Menschen mit Behinderung ausgestattet. Maßnahmen im Bereich der Barrierefreiheit sind auch in der Landwirtschaftliche Lehranstalt Lienz, der Fachberufsschule für Optiker in Hall sowie im sonderpädagogischen Zentrum Mariatal in Kramsach geplant.
Das Land kauft zudem so genannte Frequenz-Modulation-Anlagen. Diese blenden Nebengeräusche aus und sorgen dafür, dass etwa Gespräche im BürgerInnenservice auch für Menschen mit einer Hörschädigung besser verständlich sind.

LRin Patrizia Zoller-Frischauf (re.) und Isolde Kafka von der Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung setzen auf Barrierefreiheit in Amtsgebäuden. | Foto: Land Tirol/Aichner
Selbst mit dem Kinderwagen oder einem gebrochenen Bein ist manche Treppe ein nahezu unüberwindbares Hindernis. Die barrierefreie Adaptierung von Bestandgebäuden (hier: Liftzubau JUFF Michael-Gaismair-Str./Innsbruck)  ist oftmals eine große Herausforderung, wissen LRin Patrizia Zoller-Frischauf (re.) und Isolde Kafka (li.) von der Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung. | Foto: Land Tirol/Aichner
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