Rudigiers drittes Buch über den Zankapfel Jagd

In den Jahren 2007 und 2010 erschienen die ersten beiden Bücher von Ernst Rudigier. Jetzt folgte sein drittes. | Foto: Heike Rudigier
  • In den Jahren 2007 und 2010 erschienen die ersten beiden Bücher von Ernst Rudigier. Jetzt folgte sein drittes.
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LANDECK (Me.). Er ist ohne Zweifel ein Naturbursch und seit seiner Jugend begeisterter Jäger und Naturbeobachter. Der Kappler Ernst Rudigier ist Landesjägermeister-Stellvertreter von Tirol und geht seit nunmehr 44 Jahren auf die Jagd. Unlängst ist Rudigiers drittes Buch "Auf der Fährte des Bergwildes" nach "Faszination Bergjagd" und "Der Bergjäger" im Leopold Stocker Verlag erschienen.
Als Natur- und Wildtierfotograf schießt der Kappler gute 10.000 (!) Fotos pro Jahr. Rudigier lachend: "Ich bin mit der Kamera mehr unterwegs als mit der Büchse." In seinem 3. Werk widmet sich der Autor einmal mehr der Jagd im Hochgebirge. Es geht um Gamsbrunft, winterliche Steinbockjagd, den Spielhahn, Berghirsche, das Auerwild, Murmeltiere und vieles mehr. Der Landesjägermeister-Stv. betont: "Naturstimmung zu schildern ist mir wichtig."

Kritik an zurückgedrängten Kulturlandschaften

Neben dem jagdlichen Erlebnis finden sich in seinem Buch auch jagdkritische Betrachtungen, die den Leser herausfordern, etwa befallene Berghütten und Almen, die "vergarden" oder zurückgedrängte Kulturlandschaften.
In seinen Werken erlaubte sich der Paznauner, der schon für Jagdzeitschriften in der Schweiz, Österreich und Deutschland schrieb, öfters Wortkreationen zu bilden. Er schmunzelt: "Es passiert nicht selten, dass ich aus Deutschland eine Anfrage bekomme, was manche Wörter bedeuten."

"Das ist reine Tierquälerei"

Der Jäger, der eine verwundete Gams über einen Geröllhang schleift: Die jüngsten Aufnahmen eines russischen Jägers bei der Jagd in Tirol sorgten für eine Welle der Entrüstung. Diese Bilder gehen auch Jäger Rudigier unter die Haut: "Das Video hat mich geschockt, sowas habe ich noch nie gesehen. Ich wusste nicht, dass es Barbarei in der Jagd gibt. Das ist reine Tierquälerei." Rudigier vermutet eine andere Einstellung zur Natur im russischen Volk. Dann sagt er: "Wenn in einer Gruppe ein kohlrabenschwarzes Schaf ist, werden alle anderen grau gefüttert." Rudigier fordert eine Rückbesinnung auf Jagd und Natur: "Das Erlebnis der Jagd ist mehr wert als die Trophäenjagd." Für die Ausbildung der Jägerschaft wünscht er sich Herzens- und Wissensausbildung.

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