„Unser Mittel zum Leben“
Vortrag und Podiumsdiskussion in Ladis

- Freuten sich im Vorfeld auf eine interessante Veranstaltung: Hans Pittl (Bgm. Ladis), Ulrike Netzer (Gesunde Gemeinde Ladis), der Vortragende und Vorstand des Vereins "Land schafft Leben", Hannes Royer und Birgit Heiseler (Obfrau Gesunde Gemeinde Ladis), (v.l.).
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Wie wirkt sich unser Essen auf unser Wohlbefinden aus? Wie können kleinstrukturierte, österreichische Landwirte „überleben“? Und: Wie wirkt sich regionales Einkaufen aufs Klima aus? Fragen wie diesen widmete sich am 2. Oktober eine Veranstaltung in Ladis. Die Antworten lieferte der Vorstand des Vereins „Land schafft Leben“, Hannes Royer. Veranstalter war die „Gesunde Gemeinde Ladis“, die vom Backverein Ladis finanziell unterstützt wurde.
LADIS. (lisi). „Gemeinsam gestalten wir die Zukunft unserer Region – nachhaltig, regional und im Einklang mit der Natur. Wir erhalten dabei wertvolle Einblicke und folgen einer interessanten und spannenden Diskussion“, so lautete das Versprechen der Veranstalter im Vorfeld. Im Rahmen dieser Land-schafft-Leben-Veranstaltung ging es in erster Linie um Regionalität, beziehungsweise um den Stellenwert der Lebensmittel und unserer Landwirtschaft. Hannes Royer ist derjenige, der „Land schafft Leben“ als Verein 2014 gegründet hat – hauptsächlich geht´s dem Verein um den großen Überbegriff der Bewusstseinsbildung. Mittlerweile werden 33 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Kooperiert wird österreichweit mit Bildungseinrichtungen – von Volksschulen bis hin zu Universitäten. Ihre Podcasts (Titel: „Wer nichts weiß, muss alles essen“) sind überaus erfolgreich – im Schnitt hören diese 100.000 Menschen pro Woche, darüber hinaus holten sie sich den Ö3 Podcast-Award 2023. Hinzu gesellen sich rund 100 Vorträge pro Jahr – einer davon fand wie erwähnt kürzlich in Ladis statt.
"Geht um den Preis"
Die Begrüßung nahmen der Lader Bürgermeister Hans Pittl, die Obfrau von der Gesunden Gemeinde Ladis, Birgit Heiseler und ihre Kollegin Ulrike Netzer, vor.

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„Wir sind alle für unsere Lebensmittel verantwortlich“
, hieß es eingangs unter anderem. Hannes Royer ist aus Schladming und selbst Bergbauer, wie er eingangs informierte. Einst führte er in Schladming einen Bauernladen, der ihm interessante Blickwinkel eröffnete, wie er verriet.
„Was wir essen, ist unser Mittel zum Leben“
, lautete sein Credo und:
„Wir stopfen irgendetwas in uns hinein und bekommen nicht mit, was das mit uns macht.“

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So zeigte der Fachmann unter anderem auf, dass Convenience-Produkte und ungesundes Essen unsere wichtigen Darmbakterien „killen.“ Eine Erfahrung, die er während seiner Verkaufstätigkeit im Bauernladen auch gemacht hat: Vielfach geht’s dem Konsumenten in seiner Kaufentscheidung um den Preis. Hannes Royer ist überzeugt:
„Wenn es nur um den Preis geht, haben wir keine Chance“
und spricht dabei Österreichs kleinstrukturierte, landwirtschaftliche Betriebe an. Vergleiche zeigte er dabei unter anderem mit der Ukraine auf, die praktisch (vor Kriegsbeginn) ganz Europa, rund 800 Millionen Menschen, mit Nahrungsmitteln versorgen hätte können (Österreich hingegen könnte nur 10,2 Millionen Menschen versorgen).
Regionalität und Tourismus
Den Stellenwert der Selbstversorgung habe unter anderem die Pandemie wieder näher gebracht, aber:
„Die Teuerung zeigt nun, wie schnell die Menschen vergessen“
, so Royer, der damit meinte, dass die Menschen wieder in alte Denkmuster zurückfallen und den Preis als ausschlagendes Kriterium entscheiden lassen. Auch zeigte er sich überzeugt:
„Der Tourismus funktioniert nur mit der Landwirtschaft.“
Eine weitere, interessante Zahl, die er zur Sprache brachte, ist einer Untersuchung aus dem Jahr 2019 zuzuordnen: „Lediglich 9 % auf unserem Teller kommt aus Österreich.“ Sein Verein fordert als Maßnahme, um dem Gegenzusteuern, unter anderem eine Herkunftskennzeichnung.
„Uns interessiert leider nicht, was wir essen und dabei ist es extrem wichtig“
, so Royer, der unter anderem anmerkt, dass die Hormonbelastung, die u.a. bei Massentierhaltungen im Schweinefleisch vorkommt, binnen weniger Stunden durch unseren Körper wandert. „Wie nehmen pro Kopf und Jahr circa 1.500 Kilogramm Nahrung zu uns“, wusste der Fachmann.
Spannende Podiumsdiskussion
Auch auf den Klimawandel kam er zu sprechen – so sei der sogenannte „Welterschöpfungstag“ in Österreich bereits am 9. April. Er zeigte sich abschließend überzeugt: „Am Ende des Tages entscheidet immer der Kunde mit seiner Kaufentscheidung“ und:
„Mit jedem Griff ins Regal vergeben wir einen Produktionsauftrag.“
Abschließend gab es eine interessante Podiumsdiskussion zu hören – gemeinsam diskutierten Vertreter aus Landwirtschaft, Tourismus, der Seilbahnbranche, der Gemeinde sowie Küchenchefs oder die Nachhaltigkeitskoordinatorin des Sonnenplateaus.

- Abschließend gab es eine interessante Podiumsdiskussion zu hören.
- Foto: Elisabeth Zangerl
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„Es ist fünf nach zwölf, wir müssen handeln und wir brauchen Mut“, war eines der vielen Argumente, die für den Klimaschutz und damit verbundenes, regionaleres Einkaufen sprachen.
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