Wild: Achtung vor Kollision im Herbst
Im Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle merklich. Gerade jetzt wird zur Aufmerksamkeit geraten.
BEZIRK (Me.). In den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden ereignen sie sich am meisten: Die Wildunfälle im Herbst. Die gewaltige Kraft, die bei einer Kollision mit Wild auf das Fahrzeug einwirkt, wird von Autofahrern leider zu oft unterschätzt.
Im heurigen Jahr ereigneten sich im Bezirk bislang 75 Unfälle mit Rehwild, neun Unfälle mit Rotwild und ein Unfall mit einer Gams (nicht erfasst werden die Unfälle mit Raubwildarten).
Paarungszeit im Herbst
Bezirksjägermeister Hermann Siess ermahnt die Autofahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit auf den Straßen, entlang von Waldrändern und bei vegetationsreichen Feldern. Gerade im Herbst ist der Wildwechsel Richtung Tal häufiger, da die Brunft, also die Paarungszeit, vorbei ist.
Ein gefährlicher Faktor ist für den Bezirksjägermeister die Zeitumstellung. Dadurch fällt der Hauptverkehr in die Dämmerung. "Um 17.00 Uhr ist die Stoßzeit, in der die meisten von der Arbeit nach Hause fahren. In dieser Zeit ist aber auch das Wild besonders aktiv", weist Siess hin.
Häufungspunkte werden mit Wildwarnsystem ausgestattet
Zur Vermeidung von Unfällen rät der Jäger zur Beachtung des Warnzeichens „Achtung, Wildwechsel!“, zur Reduktion des Tempos und zum Abblenden.
Seit gut sechs Jahren werden im Bezirk außerdem akustische Wildwarnsysteme flächendeckend verwendet – sie werden an den Begrenzungspfählen angebracht und warnen das Wild mit einem Signalton, damit es von der Straße zurück bleibt. "Die Jägerschaft ist bemüht Häufungspunkte weiter mit Wildwarnsystemen auszustatten", informiert Siess. Besonders acht geben sollen die Autofahrer im Oberen Gericht entlang der Reschenbundesstraße sowie im Paznaun und Stanzertal entlang der Landesstraßen. Siess appelliert: "Da sind die Straßen gut ausgebaut und die Autofahrer sind schnell unterwegs!"
Vorfälle bei der Polizei melden!
Einen abschließenden Appell richtet Siess an alle Aufofahrer: Es komme immer wieder vor, dass man Wild anfährt. Daher bittet der Bezirksjägermeister diese Vorfälle der Polizei sofort zu melden. "Weiterfahren und nichts melden, kann's nicht sein!" Das sei eine Frage des Tierschutzes, die jeder für sich selbst zu verantworten habe.
Ein Tipp: Sehr oft werden Autofahrer von Geißen überrascht, die – nachdem die Fahrer sie bemerken – oft am Straßenrand stehen bleiben. "Der Fahrer denkt sich nichts und fährt weiter und übersieht das Kitz, das noch nachkommt!"
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