Studie
Halten Kinder ihre Eltern gesund und verlängern gar ihr Leben?
Wer bisher dachte, Kinder und die damit verbundenen Sorgen "bringen Eltern ins frühe Grab", muss sich vielleicht bald eines Besseren belehren lassen.
Eine aktuelle amerikanische Studie ergab beispielsweise, dass Menschen mit Kindern weniger anfällig für Erkältungen sind als solche ohne. Für ihre Untersuchung hatten Forscher der Carnegie Mellon University knapp 800 Personen per Nasentropen Erkältungsviren verabreicht. Etwa drei Viertel der Teilnehmer infizierten sich mit dem Krankheitserreger, dies traf Eltern und Kinderlose gleichermaßen. Allerdings entwickelten die Teilnehmer ohne Kind danach im Schnitt doppelt so häufig Schnupfensymptome wie Studienteilnehmer mit einem oder zwei Kindern. Eltern von drei oder mehr Kindern erkrankten sogar noch seltener.
Das niedrigere Schnupfen-Risiko für Väter und Mütter bestand selbst dann noch, als die Kinder nicht mehr zu Hause wohnten.
Hatte der Nachwuchs das Heim verlassen betrug das Risiko der Eltern sogar nur ein Viertel dessen von Kinderlosen.
Dass sich das Kinderkriegen auch günstig auf den Blutdruck auswirken könnte, hat eine Studie aus dem Jahr 2009 ergeben - allerdings nur für die Mütter. Und dass der männliche Körper - wenn vielleicht aus nicht so stark wie der weibliche - ebenfalls von Kindern profitieren könnte, hat vor kurzem eine amerikanische Studie bestätigt: Demnach ist das Risiko, an einer Herzkreislauf-Erkrankung zu sterben, bei Vätern geringer als bei kinderlosen Männern.
Zwei oder mehr Kinder vermittelten den größten Schutz.
Kinder als Lebenselixier? Zu diesem Ergebnis kam auch eine große norwegische Studie: Bei der Auswertung der Daten sämtlicher Norwegerinnen und Norweger, die zwischen 1935 und 1958 geboren wurden, zeigte sich, dass Eltern sich offenbar über eine höhere Lebenserwartung freuen dürfen.
Demnach war die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwischen 45 und 68 Jahren zu sterben, bei Kinderlosen deutlich höher als bei Personen mit zwei Kindern und zwar bei Frauen um 50 Prozent und bei Männern um 35 Prozent. Das Sterberisiko von Eltern mit einem Kind lag zwischen den Ergebnissen der kinderlosen und der kinderreichen Norweger/innen.
Über die möglichen Ursachen werden verschiedenen Vermutungen angestellt. Vielleicht leben Eltern länger, weil sie im hohen Alter von ihren Kindern unterstützt werden. Kinderlosen fehlt dieser Beistand. Oder Eltern leben generell bewusster und gesünder, weil sie sich der Verantwortung für ihre Kinder und Enkel bewusst sind und darin einen Lebenssinn finden. Es könnte aber auch an den vermehrten Stammzellen der Kinder im Mutterkörper, die sich durch die Sexualität auch in den Vaterkörper übertragen könnten, liegen. Jedenfalls wird weiter geforscht. Denn man will wirklich sicher gehen, dass es tatsächlich die Kinder sind, die für die gute Gesundheit ihrer Eltern verantwortlich sind. Und nicht etwas umgekehrt Menschen mit einer guten Konstitution eher (und mehr) Kinder bekommen.
Quellen: Studie zu "Geringe Anfälligkeit für Erkältungen" und Studie zu "Blutdrucksenkung bei Müttern" und Norwegische Studie
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