Im Grätzel des Museumsdirektors

Karl Hauer mit der "Tänzerin" im Durchgang des Frieda Nödl Hofes in der Rochusgasse 3-5.
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  • Karl Hauer mit der "Tänzerin" im Durchgang des Frieda Nödl Hofes in der Rochusgasse 3-5.
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Damals schlug ihm die Landtagsabgeordnete Frieda Nödl (1898-1979) vor, die Leitung des Museums in der Sechskrügelgasse 11 zu übernehmen. "Es schüttete wie mit Schaffeln und ich bot ihr an, sie nach einer Sitzung der Freiheitskämpfer unterm Schirm nach Hause zu bringen", erinnert sich Karl Hauer. "Da kam ihr die Idee mit der Museumsdirektion." Hauer war damals noch als Lehrer aktiv. Er wusste natürlich nicht, wie viel Arbeit auf ihn zukommen würde, aber der Vorschlag reizte ihn. "Ich stand im ersten Jahr plötzlich alleine da. Es war nur Sonntag geöffnet, im Jahr gab es 400 Besucher", erzählt Karl Hauer. Also begann er die Schätze des Museum zu sichten und es gab die erste Sonderausstellung, der viele weitere folgten. Heute kommen jährlich 6.500 bis 8.000 Besucher. Tausende Fotos und Dokumente lagern im hauseigenen Archiv und sind längst akribisch archiviert und im Computer auf Abruf gespeichert. Wie geht das? "Stück für Stück", lächelt der Professor. Und mit Ausdauer und Liebe zum Recherchieren, Erhalten und Präsentieren. Ganz "nebenbei" verfasste Karl Hauer fünf Bücher, die er im Eigenverlag herausbrachte. Seine "Kulturgeschichte der Landstraße" wurde erst jüngst Grundlage des Prachtbandes "Die Landstraße", 2012 im Amalthea Verlag erschienen. Seine "Landstraßer Spaziergänge" basieren auf Führungen, die er veranstaltet hat.
Er portraitierte die bekannten und weniger bekannten Erdberger und studierte den St. Marxer Friedhof. "Geschichte ist so spannend, weil man ständig Neues entdeckt und Zusammenhänge erkennt." Wer weiß etwa, dass die Landstraße schon zur Jungsteinzeit besiedelt war?

"So war das"
Im November wird es Karl Hauers persönliche Lebensgeschichte in Buchform geben. Titel: "So war das - Der Enkel eines Wiener Dienstmannes erinnert sich". Mehr zum Inhalt und zu sich selbst will der 81jährige vorher nicht verraten, aber er hat der bz einige ganz besondere Plätze im Bezirk gezeigt:

Der Gemeindebau in der Rochusgasse 3-5 ist nach seiner "Museums-Mentorin" Frieda Nödl benannt. Das Haus Rochusgasse 1 ist das Geburts-und Wohnhaus von Ludwig Boltzmann. Durch einen lauschigen, Alt-Wiener Durchgang gelangt man von der Kundmanngasse - die Häuserzeile stammt aus der Zeit Maria Theresias und gehörte einer englischen Schnallen und Knopfmanufaktur - direkt in den 1973-75 errichteten Rochus Park. Dort stehen als Installation im öffentlichen Raum zwei drahtlose Lautsprecher aus Stein. Über sie kann man sich tatsächlich unterhalten! Die Erdbergerstraße 15 ist heute ein modernes Hochhaus. Hier gab es im 19. Jahrhundert ein physikalisches Institut, später ein jüdisches Bethaus, dessen obere zwei Stockwerke 1938 von den Nazis weggesprengt wurden. Der Schubertturm in der Erdbergerstraße 17 verdankt Karl Hauer zwar seinen Denkmalschutz, heute ist er trotzdem kaum zu erkennen. "Er sollte vor etwa 30 Jahren abgerissen werden, ich verständigte das Bundesdenkmalamt, weil hier ja nachweislich Franz Schubert gelebt hat. Seine Tagebuchaufzeichnung vom 17.6.1816 ist im Museum archiviert, hier hat er, wen auch widerwillig, seine Kantate "Prometheus" komponiert, die zu Ehren seines Professors am 24. Juli 1816 hier im Garten aufgeführt wurde. Vom erfolgten Denkmalschutz wurde Karl Hauer zwar nicht mehr verständigt, "aber es gibt ihn immerhin". Apropos: Wer weiß, wer die ersten öffentlichen Toiletten-Häuschen Wiens Mitte des 19. Jahrhunderts installiert hat? Die Firma Beetz erzeugte die achteckigen Pissoirs und grünen Hüttchen nach Pariser Vorbild (eines steht noch Ecke Parkring/Luegerplatz). Der Firmensitz war übrigens hier, in der Erdbergerstraße 17, direkt unterm Wohnturm von Franz Schubert.

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