Anrainer garteln gemeinsam im Sophiengarten
Urban Gardening erfreut sich hoher Beliebtheit. Nun gibt es auch in der Landstraße einen eigenen Garten. Die Grünfläche auf der Erdberger Lände bleibt aber öffentlich.
LANDSTRASSE. Der neue Bereich zum gemeinsamen Garteln befindet sich zwar neben der Erdberger Lände, aber das hat Initiator Clemens Kauffmann nicht aufgehalten. "Für manche war es sehr befremdlich, neben der Bundesstraße zu gärtnern", meint Kauffmann. Allerdings wirkt der neu angelegte Gemeinschaftsgarten einladender als der verwucherte Spielplatz, der sich vorher dort befand.
Das kleine Fleckchen Grün auf Höhe Erdberger Lände 6 war vernachlässigt, bot aber Spielraum für die jungen Gärtner. Laut Flächenwidmung handelte es sich bei dem Park um einen Spielplatz. Dieser wurde aber auf Grund von Vandalismus abgebaut und die Grünfläche sich selbst überlassen. "Wir dachten, das ist eine Hundezone", meint Kauffmann.
Infoabend und erste Schritte
Der Weg zum eigenen Grundstück machte weniger Probleme als erwartet. "Normalerweise sind es der Wasseranschluss und der Zaun, das war aber alles schon da", so Kauffmann. Dadurch hatten die werdenden Gärtner einiges an Spielraum. Die Zusage kam von der Agenda Landstraße, die das Projekt befürwortet. Kurz darauf folgte schon der erste Infoabend. Klar war: Der Bereich mit den Hochbeeten wird vom Verein bewirtschaftet, der andere Teil bleibt öffentlich. "Damit waren auch so ziemlich alle Teilnehmer einverstanden." Anfangs haben sich 32 Haushalte gemeldet. Der Andrang ist erfreulich, allerdings fehlt der Platz. Clemens Kauffmann geht es vor allem um den sozialen Faktor: "Irgendwann wird es einfach zu viel. Dann hat es auch keinen Sinn, noch mehr Leute reinzuholen." Diese Beete sind auch ein Teamprojekt. Die Regel, "dieses Beet für diesen Haushalt", solle es nicht geben.
Für alle zugänglich
Der öffentliche Teil soll auch immer so bleiben. Zusätzlich zu den vergebenen Beeten wird es auch öffentliche geben. "Wir haben durchaus mit dem Gedanken gespielt, ein paar Beete einfach leer zu lassen", sagt Kauffmann. Eine Anrainerin hat sich beispielsweise dafür stark gemacht, österreichische Wildblumen anzubauen.
Bei vielen neuen öffentlichen Projekten steht die große Angst vor Vandalismus im Raum. Nicht so beim Team des Sophiengartens. "Wir lassen das alles auf uns zukommen. Entweder es funktioniert oder halt nicht", so Kauffmann. Freundin und helfende Hand Nina Harm wirft ein: "Ich denke, das Projekt wird von Spaziergängern und Passanten respektiert. Die Probleme, die wir bis jetzt hatten, haben auch aufgehört." Damit ist ein aufmüpfiger Hundehalter gemeint, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Sackerl über den Zaun zu werfen. "Das war wohl ein Zeichen, dass er seine alte Hundewiese zurück haben will", scherzt Kauffmann. Die nächste Hundezone befindet sich übrigens nur etwa 100 Meter vom Garten entfernt.
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