Aufregung um Paulusplatz
Am 13. Juni wird der endgültige Entwurf für die Umgestaltung präsentiert. Bisher gab es zahlreiche Kritiker.
LANDSTRASSE. Die Wogen gingen hoch, nachdem Mitte April ein vorläufiger Planungsentwurf des Paulusplatzes vorgestellt wurde. Kritik gab es an der Kommunikation zwischen Agenda und Anrainern, aber auch konkret an den dargebotenen Ideen. Dabei ging es unter anderem um zusätzliche Sitzgelegenheiten, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten, Spiele wie Boccia oder Riesenschach – kurz: den Platz in ein großes Wohnzimmer zu verwandeln.
"Die Verantwortlichen vergessen, dass es sich hier um eine Wohngegend handelt", so eine Anrainerin im Gespräch. "Es ist jetzt schon grenzwertig, aber noch zu ertragen. Wenn der Platz dahingehend attraktiver gestaltet wird, erhöht das den Lärmpegel um ein Vielfaches." Auch eine andere Bewohnerin fürchtet um ihre Ruhe. "Sitzgelegenheiten locken Leute an, die bis spät in der Nacht dort lümmeln und Lärm machen. Mal ganz abgesehen von dem Schmutz und den Büschen, die als Toiletten missbraucht werden." Viele befürchteten eine Entwicklung zum "zweiten Prater".
Lebensqualität für Anrainer
Eine Anrainerin erzählt, dass bereits in den 90er Jahren Bänke hinzugefügt wurden, die aufgrund eben jener Probleme wieder entfernt werden mussten. "Es geht hier um Gefühle, um Lebensqualität", sagt sie. "Die Leute, die das planen, gehen nachher wieder in ihr ruhiges Zuhause. Wir sind die Betroffenen, deren Meinung gelten muss." Auch die Kommunikation mit der lokalen Agenda wurde kritisiert: "Nur wenige haben von der Veranstaltung gewusst", heißt es von ihr.
Einigung: mehr Grün
Die Agenda selbst widerspricht: "Wir haben Einladungen an 4.500 Haushalte entsandt. Wie diese nicht angekommen sind, können wir nicht sicher sagen. Wir haben alles gemacht, was möglich war, um zu informieren." Die Agenda bot damals an, bis zum Stichtag am 15. Mai noch Anregungen anzunehmen. Nach langem Hin und Her wurde nun ein endgültiger Beschluss gefasst, der im Rahmen einer Dialogausstellung präsentiert wird. Wer sich selbst ein Bild vom finalen Entwurf machen möchte, kann am 13. Juni zwischen 15 und 20 Uhr in der Sonderschule in der Paulusgasse 9-11 vorbeikommen. "Die Einladungen für die Dialogveranstaltungen werden nun in Geschäften ausgeteilt, per Mail verschickt, an Haustüren gehängt und auf der Homepage öffentlich gemacht", erklärt Susanne Löcker-Herschkowitz von der Agenda. "Jeder kann sich bei Fragen bei uns melden".
Bezirksvorsteher-Stellvertreter Rudolf Zabrana gibt einen positiven Ausblick auf die kommende Veranstaltung: "Die Anzahl der Sitzgelegenheiten wird verringert, keine neuen Spielgeräte werden aufgestellt." Andererseits könne es auch nicht das Ziel des Bezirkes sein, einen Platz unattraktiv zu machen, so Zabrana weiter. Bei einem Thema sind sich aber alle einig: mehr Grün für den beliebten Paulusplatz!
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