Zehn Songs über das Leben
Der Sänger "Onk Lou" im Porträt
"Onk Lou" war im Sommer nicht untätig – er war mit dem Rad auf Tour und vollendete sein zweites Album.
LANDSTRASSE. Lukas Weiser hat seine Leidenschaft für Musik zum Beruf gemacht und beweist, dass es in Zeiten von Corona auch andere Alternativen als Online-Auftritte gibt, um vor Publikum zu spielen. Der 29-jährige Niederösterreicher hat vor neun Jahren in der Landstraße sein Zuhause gefunden. In seiner Nachbarschaft ist er auch kein Unbekannter, denn Weiser ist seit Jahren erfolgreich als Musiker unterwegs.
Mit neun Jahren brachte er sich selbst das Gitarrenspiel bei, gründete mit elf Jahren seine erste Band und ist mittlerweile als „Onk Lou“ in ganz Europa erfolgreich. Auf Konzerten und Festivals, von Russland bis Spanien, hat er so ziemlich den ganzen Kontinent bespielt. Wo er Zeit zwischen den Auftritten hatte, gab Weiser auch mal Straßenkonzerte. „Ich bin aber nicht der prototypische Straßenmusiker, ich habe das immer wieder mal gemacht, weil ich das lustig fand“, erzählt er.
Neues Album "Quarterlife"
2017 veröffentlichte er sein erstes Album „Bogus“, produziert von Kevin Lehr aka LOST. Nun erscheint drei Jahre später „Quarterlife“. Es ist vollgepackt mit zehn Songs, die Szenarien aus der Endphase seines ersten Lebensviertels beschreiben, wie der Song „Natural High“. „Dieses Lied entstand in einer Zeit, in der ich mindestens die Hälfte des Jahres nicht zu Hause war. Ich habe meine Bandkollegen öfter gesehen als meine Freundin. Das erfordert viel Geduld und Verständnis. Aber wenn ich nach einer stundenlangen Busfahrt von einer Konzerttour zu ihr nach Hause kam, wusste ich, dass sich das alles auszahlt“, so Lukas Weiser.
Auf „Rad-Tour“
Corona bedeutete auch für den Musiker ein Jahr wie kein anderes. Konzerte und Auftritte gab es nicht, zumindest nicht wie gewohnt vor tausenden Menschen. „Es bleibt einem nichts anderes übrig, als es hinzunehmen, wie es ist. Ich bin niemand, der die Flinte ins Korn wirft“, so Weiser. So kam ihm die Idee für eine Konzerttour durch die Gärten und Garagen von Fans. „Ich habe einen Aufruf auf Social Media gestartet und immer mehr Leute haben sich gemeldet. Ein Freund und ich, der Kameramann ist, haben dann eine Route zusammengestellt und sind zwei Wochen mit dem Rad durch Österreich gefahren“, erzählt er.
So konnte Weiser den Sommer nutzen und brachte seine Musik zum Publikum nach Hause, denn Online-Streams sind für ihn keine wirkliche Alternative. „Da spielt man vor der Kamera, gibt alles und dann wartet man auf den Applaus, aber es kommt logischerweise keiner. Die Reaktion des Publikums geht dabei also total ab“, so Weiser.
Im Dezember erscheint die Dokumentation zu seiner Bike-Konzert-Tour unter dem Titel „Vorhang zu: Konzerte in einer geschlossenen Welt“ und im Frühjahr 2021 ist die Tour zu seinem neuen Album geplant. „Das klingt vielleicht naiv, aber ich hoffe auf ein Wunder. Sollte Corona bis März geregelt sein, wäre ich einer von wenigen Künstlern, die dann bereits Konzerte geplant haben, das wäre doch cool“, so der Musiker abschließend.
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